Versicherte der HUK-Coburg könnten in Apotheken und Arztpraxen künftig verstärkt nach Präparaten bestimmter Hersteller fragen. Die private Krankenversicherung hat mit 18 Unternehmen Kooperationsvereinbarungen über Rabatte auf deren Produkte geschlossen. Mitglieder des HUK-Tarifs „Select“ bekommen die Kosten für diese Produkte bis zu 100 Prozent erstattet.

Bei Produkten anderer Hersteller müssen die Versicherten stets 20 Prozent der Kosten selbst tragen. Um von der kompletten Erstattung zu profitieren, müssen die Versicherten aber von sich aus Ärzte und Apotheker nach den Partnerprodukten fragen.

Die Hersteller wollen mit den Verträgen ihren Bekanntheitsgrad bei den Versicherten steigern: „Es geht vor allem um Werbung“, sagte ein TAD-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Neben TAD hat die HUK nach eigenen Angaben weitere Kooperationsverträge mit Basics, Docpharm, Dolorgiet, Hexal/1A/Sandoz, Heumann, Hormosan, Medice, Mylan dura, Ratiopharm/AbZ, Stada/Aliud und Wörwag geschlossen. Auch die forschenden Hersteller Daiichi-Sankyo und AstraZeneca sind Partner.

Für den britisch-schwedischen Pharmakonzern ist der seit April geltende Vertrag die erste Kooperation mit einer privaten Krankenversicherung. Ähnliche Vereinbarungen mit weiteren Versicherern seien grundsätzlich denkbar, sagte ein AstraZeneca-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Konkrete Planungen gebe es aber noch nicht. Statt von einem Rabattvertrag sprechen HUK und AstraZeneca lieber von einer Kooperationsvereinbarung. Über die Höhe der vereinbarten Rabatte, die Einsparpotenziale sowie weitere Vertragsinhalte sagen sie nichts.

Seit rund einem Jahr bietet die HUK den Select-Vertrag an. Die Kooperationen gelten auch für andere Tarife, bei denen die Versicherten einem Sprecher zufolge allerdings nicht mit Abschlägen bei der Erstattung incentiviert werden.