OTC-Hersteller

Quiris trennt sich von Kachout

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Berlin -

Nach nicht ganz zwei Jahren hat Adil Kachout die Geschäftsführung von Quiris verlassen. Die Firma hat sich laut eigenen Angaben im Januar mit sofortiger Wirkung von ihm getrennt. Einen Nachfolger gibt es nicht. Der ehemalige OTC-Chef von Stada war für Marketing und Vertrieb zuständig.

Kachout sollte das OTC-Wachstum von Quiris vorantreiben. „Nach anfänglichen positiven Impulsen passten die Strategien von Kachout nicht mehr zu den mittel- und langfristigen Zielen von Quiris“, sagte der Geschäftsführende Hauptgesellschafter Hauke Thoma. „Die Aufgaben von Kachout können ohne Weiteres von anderen Mitarbeiten aus Marketing und Vertrieb übernommen werden.“

Die Stelle wird also vorerst nicht besetzt. Thoma und Geschäftsführer Dr. Peer Lange hatten bereits zuvor den Bereich mitverantwortet. „Wir werden das Team in diesem Jahr mit einem neuen Marketingleiter verstärken“, so Thoma. Erste Gespräche liefen bereits. Die Firma werde sich dabei wieder mehr auf das bewährte, wissenschaftlich basierte Marketing fokussieren. Auch medial will sich die Firma intensiver präsentieren. Insbesondere die TV-Kampagne zu Elasten auf Premium-Sendeplätzen werde fortgeführt.

Kachout stieg bei Quiris ein, als die Firma erstmals einen Werbespot ins Fernsehen brachte. „Es waren zwei sehr gute und erfolgreiche Jahre. Danke Herrn Thoma für die sehr gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit“, sagt Kachout. Bei Stada war er für die TV-Werbung von Marken wie Grippostad oder Mobilat zuständig, die er gerne mit Promi-Sportlern und dem Pinguin besetzte. Die Drehbücher konzipierte er selbst.

Für den Generikakonzern war er 14 Jahre lang tätig. Er begann als Außendienstmitarbeiter und arbeitete sich zum Geschäftsführer mit Gesamtverantwortung für das OTC-Geschäft hoch. Bei Stada war er 2016 Opfer des Konzernumbaus geworden: Wie andere leitende Manager aus der Ära Retzlaff hatte er das Unternehmen verlassen müssen.

Quiris hat rund zehn apothekenexklusive Präparate im Sortiment. Auf Elasten, CH-Alpha und Telcor entfallen drei Viertel des Umsatzes, weitere Marken sind Hepacyn und Cystorenal. Elasten ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Um 185 Prozent legten die Erlöse 2017 zu, zwei Drittel davon entfallen auf den Versandhandel. Das Nahrungsergänzungsmittel zählte auch 2018 mit einem Plus von 40 Prozent zu den laut Insight Health wachstumsstärksten Produkten im OTC-Bereich. 24 Millionen Euro spülte das Produkt auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) in die Kasse. Inzwischen will auch die Konkurrenz von dem Erfolg profitieren.

Quiris wurde 2004 von Thoma und Lange gegründet. In den 90er-Jahren hatte er gemeinsam mit Truw-Seniorchef Paul Steiner die Firma Sertürner (Hepar-SL forte) aufgebaut und dann an Lichtwer verkauft. Mit Redinomedica gelang ihm der nächste Streich. Das Unternehmen mit dem heutigen Medice-Geschäftsführer Dr. Jürgen Kreimeyer als Verantwortlichen für Marketing und Vertrieb machte das Produkt Curazink groß. Nur drei Jahre nach der Markteinführung kaufte die Stada das Produkt. 2014 bezog die Firma mit 35 Mitarbeitern ein neues Bürogebäude in Gütersloh.

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