Betrugsverdacht

Prothesenhersteller zahlt Strafe dpa, 25.04.2012 12:53 Uhr

Buenos Aires - 

Prothesenhersteller unter Betrugsverdacht: Ärzte in Argentinien, Brasilien und China sollen für die Verschreibung der Hilfsmittel jahrelang saftige Zahlungen von Biomet erhalten haben. Die Provisionen, die die Ärzte einstrichen, hätten bis zu 20 Prozent des Verkaufspreises betragen, heißt es in einem Untersuchungsbericht der US-Börsenaufsicht SEC. Biomet hat inzwischen eine Strafe von mehr als 22 Millionen US-Dollar (16,7 Millionen Euro) akzeptiert, um einen Gerichtsprozess zu vermeiden.

Allein in Argentinien habe es in der Zeit von 2000 bis 2008 illegale Zahlungen von mehr als 400.000 Dollar an Chirurgen öffentlicher Gesundheitseinrichtungen gegeben, berichtete die Zeitung „Clarín“. In Brasilien seien 1,1 Millionen Dollar geflossen.

Die ehemalige argentinische Gesundheitsministerin Graciela Ocaña hatte Anzeige erstattet, um die Empfänger der Zahlungen strafrechtlich zu verfolgen. Ocaña sagte der argentinischen Zeitung, während ihrer Amtszeit sei auch eine systematische Unterbewertung der Prothesen-Importe aufgedeckt worden, mit der Zollsteuern hintergangen werden sollten. Hilfsmittel, für die im Zoll ein Wert von 230 Dollar angegeben wurde, seien später für 20.000 Dollar ausgeliefert worden.