Versandapotheken

ProSieben steigt bei Apomio ein Carolin Bauer, 21.11.2012 10:11 Uhr

Werbung für Versandapotheken: Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 steigt bei dem Vergleichsportal Apomio ein. Screenshot
Berlin - 

ProSiebenSat.1 investiert weiter in den Apothekenmarkt: Über die für Internetbeteiligungen zuständige Tochterfirma SevenVentures steigt der Mediakonzern beim Preisvergleichs-Portal Apomio ein. Anstelle von Geld gibt es für Werbezeiten einen Anteil von knapp 20 Prozent am Unternehmen.

Der Rest der Anteile verbleibt bei den geschäftsführenden Gesellschaftern Chris Marsch, Sebastian Grehn und Matthias Storch. Bis Februar wird zunächst ein TV-Spot auf verschiedenen Sendern der Gruppe laufen. Die Reklame ziele auf das Portal und stelle weder Versandapotheken noch bestimmte Produkte in den Vordergrund, sagt Apomio-Geschäftsführer Chris Marsch.

ProSiebenSat.1 hat sich die Option gesichert, die Mehrheit der Anteile an Apomio zu übernehmen. Der Kauf sei eine Möglichkeit, einen führenden Anbieter in einem großen, schnell wachsenden Markt zu entwickeln, heißt es. Zudem könnten dadurch Synergieeffekte mit anderen Beteiligungen entstehen.

Apomio vergleicht die Preise für OTC- und Freiwahlprodukte in etwa 60 deutschen Versandapotheken. Die Kunden werden nach der Auswahl der Medikamente direkt auf die Internetseite des Anbieters weitergeleitet, um dort die Ware zu bestellen. Apomio wird pro Click bezahlt.

Das Mannheimer Vergleichsportal wurde 2007 vom heutigen Management gegründet. Die Manager hatten davor keine Erfahrung im Apothekenmarkt und sind an verschiedenen Internetplattformen beteiligt. Marsch hatte unter anderem das Fotodruckunternehmen Pixum mitgegründet.

Erst vor kurzem war ProSiebenSat.1 bei Dedendo als Medienpartner eingestiegen. Noch in diesem Jahr soll das Internetportal die ersten Aufträge an die angeschlossenen Apotheken vermitteln. Zunächst werden sich mehr als 800 der insgesamt 1100 Vivesco-Apotheken an dem Konzept beteiligen.

Der Mediakonzern, der den Finanzinvestoren KKR und Permira gehört,tauscht bei seinem Media-for-Revenue- beziehungsweise Media-for-Equity-Programm Werbezeiten gegen Umsatz- oder sogar Unternehmensbeteiligung. Einer der ersten Partner war der Internetshop „Zalando“.