Antiseptische Wund- und Brandcreme

Preisvergleich: Bayer vs. Aliud

, Uhr
Berlin -

Bepanthen (Bayer) ist wohl die bekannteste Wund- und Heilsalbe. Zum Sortiment zählt nicht nur der Klassiker mit Dexpanthenol als Augen- und Nasensalbe, Wund- und Heilsalbe, Schaumspray, Lösung und Narbengel, sondern auch die antiseptische Wundcreme in Kombination mit Chlorhexidin. Letztere bekommt Konkurrenz aus Laichingen: Aliud hat zwar bereits seit 2017 mit der Antiseptischen Wund- und Brandcreme ein Generikum auf dem Markt, geht aber aktuell in die Preisoffensive.

Das Generikum enthält ebenfalls 0,5 Prozent Chlorhexidinbis(D-gluconat) und 5 Prozent Dexpanthenol. Zulassungsinhaber ist Deutschpharma mit Sitz in Dortmund, Aliud übernimmt den Vertrieb. Das Original von Bayer ist zur antiseptischen Behandlung oberflächlicher Wunden angezeigt und kann beispielsweise bei Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden aufgetragen werden. Für tiefe, blutende oder nässende Wunden ist das Produkt tabu. Außerdem sollte die Creme nicht großflächig zur Behandlung von Hautirritationen – wie beispielsweise Sonnenbrand – aufgetragen werden, die nicht unbedingt eine Infektion zur Folge haben.

Hier liegt der Unterschied zum Nachahmerprodukt. Das Pendant von Aliud ist zur Behandlung von oberflächlichen Wunden, zur Hautdesinfektion sowie bei Verbrennungen 1. Grades indiziert. Die weiße Creme soll zweimal täglich dünn auf die Wunde aufgetragen werden. Dabei ist die Behandlungsdauer von ein bis zwei Wochen nicht zu überschreiten. Mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind Brennen (die Häufigkeit wird mit gelegentlich angegeben) sowie Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen vom Soforttyp (mit sehr seltener Häufigkeit). Die Creme ist zu 30 g erhältlich und enthält Cetylstearylalkohol. Nach Anbruch ist die Tube drei Monate haltbar. Cetylstearylalkohol ist auch im Original enthalten, daher ist auch hier eine Kontaktdermatitis möglich. Allerdings kann Bepanthen Antiseptische Wundcreme sechs Monate nach Anbruch verwendet werden.

Aliud bewirbt die Creme mit einem direkten Preisvergleich zum Original. „Preiswerte Wahl“, schreibt die Stada-Tochter. „23 Prozent günstiger im Vergleich zum Original Bepanthen Antiseptische Wundcreme.“ Der Generikahersteller bezieht sich hierbei auf den Apothekenverkaufspreis (AVP) als Grundpreis/Gramm, der in der Taxe gelistet ist – Stand 1. März.

Im Haushalt geschehen die meisten Unfälle, eine Schürfwunde oder ein Schnitt mit dem Küchenmesser sind schnell passiert. Kommt es zu einer Blutung, sollte diese in jedem Fall gestoppt werden, dazu kann ein Druckverband angelegt werden. Im Anschluss ist das Reinigen der Wunde angezeigt, hierzu können beispielsweise Jodlösungen oder Octenidin, das weder brennt noch färbt, eingesetzt werden. Im Anschluss sollte die Wunde mit einer Wundauflage in Form einer Kompresse oder einem Pflaster abgedeckt werden. Dabei ist auf die verschiedenen Kleber und Beschichtungen zu achten. Ein Salbentüll kann sicherstellen, dass die Wunde nicht mit der Auflage verklebt, Silberbeschichtungen sollen zudem eine antibakterielle Wirkung haben. Polyacrylat als Klebesubstanz wird Zinkoxid-Kautschuk aufgrund des geringeren Allergiepotentials vorgezogen. Ist die Wunde trocken, kann mit der Wundbehandlung begonnen werden. Panthenol-haltige Zubereitungen können die Wundheilung fördern. Silikongele oder Cremes mit Hyaluronsäure, Dipeptid und Jungpflanzenextrakt können der Narbenbildung entgegenwirken.

Ursachen für Verbrennungen gibt es viele. In jedem Fall sollte schnell gehandelt werden; kommen heißes Wasser oder Fett auf Haut und Kleidung, sollte zuerst die Kleidung entfernt und dann mit der Kühlung begonnen werden. Eis oder kaltes Wasser sind tabu, stattdessen sollte bei kleineren Verbrennungen für etwa 10 bis 15 Minuten lauwarmes Wasser zum Einsatz kommen. Kühlende Umschläge mit verdünnten Tinkturen aus Arnika und Brennnessel können ebenfalls Linderung verschaffen. Hausmittelchen wie Mehl, Öl oder Puder sollten besser im Schrank bleiben und nicht auf die Brandwunde aufgetragen werden. Stattdessen sollte ein kühlendes Brand- und Wundgel eingesetzt werden. Ist die Verbrennung jedoch größer als die Handfläche des Betroffenen, sollten ein Arzt aufgesucht oder der Rettungsdienst gerufen werden.

Eine Verbrennung kann mit einer Blasenbildung einhergehen, die mit Flüssigkeit gefüllten Blasen sollten jedoch nicht aufgestochen werden. Durch das Öffnen kann die Infektionsgefahr erhöht werden, da die Einstichstelle eine Eintrittspforte für Keime darstellen kann. Kann der Betroffene jedoch nicht vom Öffnen ablassen, sollte eine sterile Kanüle verwendet und anschließend desinfiziert werden. Ein spezielles Brandwundenpflaster kann zudem aufgeklebt werden, durch seinen kühlenden Effekt verspüren die Betroffenen eine Linderung von Schmerz- und Spannungsgefühl. Von fetten Cremes ist Abstand zu nehmen, denn solange die Wunde noch heiß ist, kann sich die Hitze unter der Cremegrundlage stauen und die Beschwerden verschlimmern. Lässt sich ein Abdecken der Wunde nicht umgehen, sollten keine fusselnden Materialien verwendet werden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte