Nachfrage steigt weiter, Anbieter werden weniger

Preis: Test-Engpässe werden noch schlimmer

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Berlin -

Der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), Thomas Preis, rechneten mit einer weiteren Verschärfung der Engpässe bei Corona-Tests. Die Lage sei bereits äußerst angespannt, bald werde jedoch der Wegfall einiger Anbieter auf ein spürbar steigendes Testaufkommen treffen.

Der Ansturm auf Laien- und Bürgertests hat seit dem November zu wachsenden Lieferschwierigkeiten geführt. Preis hat wenig Hoffnung, dass es sich dabei um ein temporäres Phänomen handeln könnte, an das sich der Markt schnell anpasst. Im Gegenteil: „Es wird demnächst nur noch Tests mit CE-Kennzeichnung geben. Durch den Verfall vieler Zulassungen wird der Markt noch enger, weil weniger Anbieter zur Verfügung stehen“, so der AVNR-Vorsitzende. Und dabei sei der Bedarf jetzt schon immens, während die pharmazeutischen Großhändler kaum noch Ware vorrätig hätten. „Wir können immer nur von Tag zu Tag planen und wissen aus Erfahrung, dass zum Jahresende die Belieferung nochmal schwieriger wird.“

Hinzu komme, dass diese Schwierigkeiten beim Bezug auf ein besonders stark steigendes Testaufkommen träfen. „Nach unseren eigenen Einschätzungen und Marktrecherchen steigt die Zahl der Tests momentan zehn Prozent pro Woche. Nach unserer Kenntnis werden zunehmend neue Teststellen eröffnet, die wegen der großen Nachfrage teils auch länger geöffnet haben – also noch mehr Tests durchführen“, so Preis. Zum allgemeinen Wachstum kämen dann noch die bevorstehenden Feiertage, an denen das Testaufkommen erfahrungsgemäß noch einmal „extrem zunehmen“ werde, sowie die zunehmende Verbreitung von 2G+-Regelungen in den Bundesländern, die ebenfalls zu einer erhöhten Testnachfrage führen.

Die kommenden Wochen dürften demnach die größten Schwierigkeiten mit sich bringen. „Wir gehen davon aus, dass der Dezember der Monat sein wird, in dem die meisten Bürgertests durchgeführt werden.“ Profi- und Laientests würden sich aber letztlich nur in der Anwendung unterscheiden – deshalb greife der Markt auf dieselben Testmaterialien zu und die seien derzeit knapp. „Hinzu kommt, dass wir in den Apotheken erleben, dass die Menschen nicht nur Bürgertests machen, sondern dann auch Selbsttests mitnehmen. Mittlerweile ist es ja so, dass Selbsttests bei den meisten Menschen in den Haushalt gehören wie Pflaster oder Fieberthermometer.“

Immerhin seien die Apotheken noch vergleichsweise gut aufgestellt. „Die Supermärkte haben auch nichts“, sagt Preis. Die Apotheken würden davon profitieren, dass sie oft viele kleine Lieferanten hätten und somit die Chance, kontinuierlich kleine Mengen zu beziehen. Schwierig sei es vor allem, große Mengen auf einmal zu bekommen – sie könnten deshalb einmal mehr ihre Rolle ausspielen. „Die Preise sind in den Apotheken relativ konstant und Produkte werden auch nicht so schnell ausgelistet“, sagt Preis. „Da steht der Versorgungscharakter im Vordergrund und nicht die Lockvogelangebote.“

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