Sanofi: Corona-Impfstoff für unter 10 Euro dpa/APOTHEKE ADHOC, 05.09.2020 17:48 Uhr
Sanofi gab den Preis für den zukünftigen Corona-Impfstoff bekannt – unter 10 Euro soll der adjuvante Covid-19-Impfstoff pro Dosis kosten. Die klinische Phase-I/-II ist gestartet. Wenn alles glatt läuft, soll die Vakzine im Dezember in die Phase-III übergehen.
Der künftige Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns Sanofi soll weniger als zehn Euro pro Dosis kosten. Ein endgültiger Preis stehe aber noch nicht fest, sagte der Präsident von Sanofi France, Olivier Bogillot, am Samstag im Radiosender France Inter. Mehrere Hersteller arbeiten an Impfstoffen. „Es müssen Millionen, um nicht zu sagen Milliarden Menschen geimpft werden“, so der Sanofi-Topmanager. Zum Preis sagte er: „Wir werden bei weniger als zehn Euro sein.“ Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte im Juni ein Werk des Herstellers im Südosten des Landes besucht. Sanofi kündigte damals an, 610 Millionen Euro für die Impfstoffforschung und -produktion im Land zu investieren. Im Juli teilten Sanofi und der britische Konkurrent GlaxoSmithKline (GSK) dann mit, mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs vereinbart zu haben.
Sanofi und GSK gaben in dieser Woche den Beginn der klinischen Phase-I/II-Studie für ihren adjuvanten Covid-19-Impfstoff bekannt. Der Impfstoffkandidat verwendet dieselbe rekombinante proteinbasierte Technologie wie einer der saisonalen Influenza-Impfstoffe von Sanofi mit der etablierten pandemischen Adjuvans-Technologie von GSK. Die Unternehmen erwarten erste Ergebnisse Anfang Dezember 2020, um die Einleitung einer Phase-III-Studie im Dezember 2020 zu unterstützen. Die Einreichung des Zulassungsantrages wird im ersten Halbjahr 2021 erwartet.
Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte für die Versorgung Europas bereits Anfang August einen Vertrag mit Sanofi und GSK zur Belieferung mit einem Covid19-Impfstoff verkündet. „Der heutige Schritt mit Sanofi ist ein erster wichtiger Eckpfeiler einer viel umfassenderen europäischen Impfstoffstrategie“, sagte von der Leyen vor vier Wochen. Man führe weiterhin intensive Gesprächen mit mehreren anderen Unternehmen. Der Rahmenvertrag sieht vor, dass die Kommission vorab einen Teil der Entwicklungskosten der Unternehmen übernimmt und dafür das Recht erhält, eine bestimmte Anzahl von Impfstoffdosen in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen. Die bereitgestellten Mittel wären eine Anzahlung für die Impfstoffe, die die EU-Staaten später tatsächlich kaufen.