Cloud für Dampsoft

Praxissoftware: Telekom will „Markt umkrempeln“

, Uhr
Berlin -

Dampsoft ist im Bereich der Praxisverwaltungssoftware (PVS) für Zahnärzte ganz vorne mit dabei. Die Position der Marktführerschaft soll nun mit Unterstützung der Telekom weiter ausgebaut werden. Denn auf der Suche nach einem Partner, um das PVS in die Cloud zu bringen, hat sich der Anbieter aus dem schleswig-holsteinischen Damp nun für T-Systems entschieden.

Zwar wolle Dampsoft sich nicht von der traditionellen Einrichtung auf den Praxisrechnern verabschieden, aber doch auch Interessierten die Möglichkeit geben, alle Services aus der Cloud heraus zu liefern. Das bringt laut den neuen Partnern viele Vorteile für die Praxisteams: „Weniger Handarbeit am Computer, mehr praktische Funktionen für die Verwaltung und vor allem mehr Zeit für die Patienten. Das steht auf der Wunschliste von Zahnärzten ganz oben. Mitarbeiter wissen, wo jeden Tag nervige Computer-Zeit vergeht. Praxen fragen daher immer häufiger nach Cloud-Software“, so Dr. Andrej Teterin, Geschäftsbereichsleiter Produktmanagement & E-Health bei Dampsoft.

Die Arbeit werde durch die Cloud-Lösung effizienter und biete damit allen Seiten neue Möglichkeiten. „Allein bei der Terminvergabe. Wir bieten unsere Software DS4 daher als Cloud- und gleichzeitig klassische Lösung an. Das machen im Markt derzeit nur wir. Der Cloud gehört aber ganz klar die Zukunft“, ist sich Teterin sicher.

Die Cloud als Gamechanger sieht auch Telekom-Gesundheitschef Gottfried Ludewig – vor allem für die Praxissicherung auf dem Land: „Mehr Ärzte fürs Land: Damit ist leider trotz politischer Anreize nicht zu rechnen. Daher müssen wir Praxen mit Cloud-Technik maximal bei der Verwaltung entlasten.“ Auch ein Sprecher der Telekom bekräftigt: „Wir freuen uns, dass hier ein PVS-Hersteller den Cloud-Weg geht.“ Das sei schon lange überfällig. Nun sei man gespannt, wie die anderen großen PVS-Anbieter auf diese strategische Partnerschaft reagieren.

Ein gut funktionierendes PVS unterstützt die Praxis umfangreich, klärt die Telekom auf: „Wenigen Patienten ist bewusst, was eine Praxissoftware für sie leistet: Sie sogt für den dringenden Termin, lädt ein, erinnert, sagt ab. Sie speichert hochsicher Befunde, verordnete Therapien oder Pillen. Sie sorgt für Rezepte oder rechnet die Kosten ab“ – und das möglichst effizient, aus der Cloud heraus sogar noch leichter und sicherer, sind sich Telekom und Dampsoft einig.

So habe beispielsweise die Pandemie gezeigt, dass auch das Arbeiten der Teams von zu Hause aus möglich sein sollte. Zudem werden die Verwaltungsarbeiten durch die Cloud-Anwendung automatisiert und beschleunigt; Infrastruktur vor Ort falle weg. Die Wartung des PVS wird einfacher; neue Softwareversionen installieren sich automatisch. Regelmäßige Patches machen die Software dann auch unempfindlicher für Hacker, betonen die beiden Anbieter die Vorteile ihrer neuen Kooperation.

Dampsoft ist Marktführer

Dampsoft bezeichnet sich selbst als Marktführer der Zahnarzt-PVS. Laut der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) bestätigt sich dieses Bild: Demnach war der neue Telekom-Partner 2022 mit „DS-Win-Plus“ in knapp einem Drittel aller Zahnarztpraxen im Einsatz.

Es folgen auf dem zweiten Platz die beiden Lösungen von CompuGroup Medical (insgesamt 28 Prozent) und das Programm Charly von Anbieter Solutio abgeschlagen auf dem dritten Platz mit knapp 10 Prozent. Andere, wie beispielsweise auch Pharmatechnik, spielen auf dem Markt nur eine untergeordnete Rolle.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
„Apothekenbetrieb stark beeinträchtigt“
Ärger mit Apotechnik bei Software-Umstellung
„Es gab einen Bugfix“
CGM: Problem bei Gematik-App behoben
Mehr aus Ressort
Streit um Milliardenforderungen
Reckitt: Ärger mit Spezialnahrung
Apothekendaten offenbar nicht betroffen
AEP schreibt die Woche ab

APOTHEKE ADHOC Debatte