Porträt

Steigerwald: Ende eines Familienunternehmens

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Berlin -

Das Darmstädter Unternehmen Steigerwald soll für einen unbekannten Preis an den Pharmakonzern Bayer gehen. Für die 180 Mitarbeiter soll sich zunächst nicht viel ändern: Bayer hat sich verpflichtet, aller Beschäftigten zu übernehmen und die Strukturen des Familienunternehmens beizubehalten. Apotheker und Patienten kennen Steigerwald vor allem wegen seiner Hauptmarken: Iberogast und Laif.

Steigerwald wurde 1951 von Karl Megerle als homöopathisches Unternehmen gegründet, das bereits im Gründungsjahr mehr als 80 Arzneimittel im Portfolio hatte. 1956 zog Steigerwald in ein modernes Firmengebäude in Darmstadt, wo bis heute Hauptsitz des Unternehmens ist.

In den 60er Jahren konzentrierte sich Steigerwald zunehmend auf pflanzliche Arzneimittel. In eigenen Labors forscht das Unternehmen – auch in Kooperation mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtigen – im Bereich der Phytotherapie.

1960 kommt Iberogast auf den Markt, das heute IMS Health zufolge nach Sinupret das absatzstärkste Präparat auf dem Phytomarkt ist und zu den Hauptwachstumsträgern von Steigerwald gehört.

Daneben konzentrierte sich die Firma auf die Erforschung der wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe und Wirkungen des Johanniskrauts. Aus dieser Arbeit ging Psychotonin hervor, das zu den weltweit ersten Johanniskraut-Präparaten zur Behandlung depressiver Verstimmungen gehört. Es folgten weitere Produkte, bis 1998 Laif auf den Markt kam, neben Iberogast das erfolgreichste Präparat des Unternehmens.

Heute hat Steigerwald 13 OTC-Präparate im Sortiment, darunter das Schmerzmittel Phytodolor und der Hustenstiller Phytohustil. Mit Laif 900, Lidocain und Procain bietet das Unternehmen außerdem drei verschreibungspflichtige Arzneimittel an. Außerdem gehören homöopathische Mittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika zum Portfolio. Geschäftsführer ist Dr. Marcel Robroeks.

2012 setzte das Unternehmen 61,3 Millionen Euro um, 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den vergangenen Jahren waren die Umsätze stetig gestiegen: 2011 konnte Steigerwald sogar Umsatz- und Gewinnzuwächse von rund 10 Prozent verbuchen.

Die Zukunft des Unternehmens sah man damals in den Präparaten Iberogast und Laif, sowohl im Inland als auch im Ausland. Der Exportanteil lag 2011 bei 9 Prozent, der Vertrieb der beiden Hauptprodukte im Ausland sollte weiter ausgebaut werde.

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