Medicon: Familien-Apotheken in Nürnberg

Berlin -

Mit einem Stipendium für PTA-Schüler macht der Apothekenverbund Medicon aus Nürnberg auf sich aufmerksam. Hinter der Gruppe steht das Apotheker-Ehepaar Cornelia und Dr. Felix Schielein, das den beruflichen Nachwuchs seit Jahren fördert und eng an sich bindet: Gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeitern haben die Pharmazeuten einen regionalen Verbund aufgebaut, der durch seine Umtriebigkeit auffällt.

Parallel zur Apothekenkooperation Torre wurde 1989 die erste Medicon-Apotheke gegründet. Heute gehören 14 Apotheken dem Verbund an, acht davon sind im Besitz der Schieleins und ihrer ehemaligen Mitarbeiter: 2001 nahmen sie Ursula und Mirko Bender, ihre ehemaligen PTA-Praktikanten, nach deren Pharmazie-Studium als Mit-Inhaber in ihre OHGs auf.

2007 trat der Apotheker Gernot Schindler dem Verbund bei, als in Nürnberg die erste DocMorris-Apotheke in Bayern eröffnete. Gemeinsam habe man stark sein wollen, erzählt Verena Schielein, Tochter des Gründerehepaars und heute für den Verbund verantwortlich.

2012 schlossen sich zwei weitere Apotheken in Lauf und Regensburg an: Die Apothekerinnen waren zuvor als Filialleiterinnen für Medicon-Apotheken tätig. Derzeit sei man auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern.

Neben den Apotheken gehören auch drei Gesundheitshäuser zu Medicon. Dort halten Ärzte, Heilpraktiker, Apotheker oder andere Leistungserbringer Vorträge für Patienten. In den historischen Räumen des Bonbonherstellers Dr. C. Soldan betreibt die Apotheke vor Ort außerdem ein Kosmetikinstitut.

Die Gruppe ist in Nürnberg nicht unumstritten: Kunden der Medicon-Apotheken erhalten beim Einkauf pro rezeptpflichtigem Präparat oder je 10 Euro Einkaufswert im Bereich der Selbstmedikation einen „Medicon-Taler“.

Diese Taler könnten inzwischen bei mehr als 100 Partnern im Raum Nürnberg eingelöst werden – etwa bei Kaufhof oder Karstadt, aber auch bei Bäckereien und Metzgern. Wie viel ein Medicon-Taler tatsächlich wert sei, hänge von den jeweiligen Partnern ab, erklärt Schielein.