CDU-Abgeordneter beim Großhandel

Politikerbesuch: Noweda warnt vor Light-Apotheken

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Berlin -

Apotheken ohne die Präsenz eines oder einer Approbierten – aus Sicht der Noweda ein No-Go. Dies war eines der Themen, über das sich Stefan Rouenhoff, CDU-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Wirtschaftsausschuss, mit Vorstandschef Dr. Michael Kuck und Vertriebsvorstand Udo Harneit in der Zentrale in Essen ausgetauscht hat.

Im Gespräch betonte der Politiker den hohen Stellenwert der Apotheken – schließlich seien deren Leistungen für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung immens wichtig. Entsprechend erteilte Rouenhoff den Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der sich unter anderem für „Light-Apotheken“ ausgesprochen hat, eine klare Absage: „Die Apotheken spielen eine wichtige Rolle in der flächendeckenden Gesundheitsversorgung in Deutschland. Wir sollten alles dafür tun, sie zu stärken, statt zu schwächen. Dies gilt nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Landärztemangels und den Auswirkungen des demografischen Wandels. Eine Apotheke ohne Apothekerin oder Apotheker kann und will ich mir deshalb nicht vorstellen“, so Rouenhoff.

Das sieht auch Kuck so: „Eine Apotheke ohne Apotheker ist der Einstieg in die Zwei-Klassen-Medizin und damit in die Zwei-Klassen-Versorgung.“

Weiterhin ging es in dem Gespräch um Lieferengpässe. Als sogenannter vollversorgender Pharmagroßhändler ist Noweda gesetzlich dazu verpflichtet, Arzneimittel ständig verfügbar zu halten. „Wir unternehmen alles, um unserer Rolle als Gesundheitsversorger gerecht zu werden. Allerdings sind die Rahmenbedingungen inzwischen mehr als herausfordernd“, betonte Kuck. Ein Beispiel sind aktuelle Lieferengpässe bei Antibiotika und Insulinen.

Aber auch die überbordende Bürokratie belaste das Unternehmen. Seit Jahren werde dem Mittelstand hier Entlastung versprochen, aber leider sei das Gegenteil der Fall. Gestiegene Energie- und Personalkosten seien ein weiteres Problem, so Kuck weiter. „Ein wesentlicher Teil unserer Lagerkosten sind mittlerweile Energiekosten. Hinzu kommen hohe Vorgaben an Lagerung und Transport von Arzneimitteln.“

Keine GDP-Regeln für EU-Versender

Die Besonderheit für den Pharmagroßhandel: Sowohl Lagerung als auch Transport müssen strenge Temperaturvorgaben gemäß der sogenannten Good-Distribution-Practice-Guidelines (GDP) erfüllen, damit die Arzneimittelqualität gewährleistet bleibt. Bedeutet: Die Lieferungen zu den Apotheken erfolgen in Fahrzeugen mit gekühlter Ladefläche.

Beim industriellen Medikamentenversandhandel aus dem EU-Ausland wird die Einhaltung von Temperaturvorgaben behördlich jedoch nicht kontrolliert. „Diese Unternehmen versenden ihre Päckchen auch bei 35°C Außentemperatur in nicht klimatisierten Transportern. Das ist eine klare Wettbewerbsverzerrung zulasten von lokalen Apotheken und Pharmagroßhandel. Hier fordern wir gleiche Wettbewerbsbedingungen“, so Harneit.

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