Pharmakonzerne

Politiker im Visier

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In Anbetracht der Entwicklungen im Gesundheitswesen und den drohenden einbrechenden Gewinnmargen in den kommenden Jahren will die Pharmaindustrie ihre Lobbyarbeit erheblich ausbauen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Chefs führender europäischer Pharmakonzerne, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Entwicklungen im Markt würden demzufolge nicht mehr von Konkurrenten, Aufsichtsbehörden oder Medizinern, sondern zunehmend von Regierungen bestimmt. So wurde vor fünf Jahren der Einfluss von Politikern auf den Unternehmenswert noch mit 17 Prozent eingeschätzt. Im Jahr 2012 rechnen die Manager dagegen damit, dass der so genannte „shareholder value“ zu 40 Prozent durch Regierungsentscheidungen geprägt sein wird. Daher sieht die Mehrheit der Befragten die Notwendigkeit, die Lobbyarbeit in den Hauptstädten zu verstärken. Doch nicht nur die Pharmakonzerne suchen den Kontakt zur Politik: Der Pharmahandelskonzern Celesio will in Zukunft in Berlin mit einem eigenen Büro vertreten sein.

Auch der Einfluss der Patienten auf die Unternehmen wird stärker werden: Während heute Ärzte wichtiger für die Branche sind als die Patienten, wird sich das Verhältnis in fünf Jahren umkehren. Somit müsste die Kommunikation zum Kunden hin ausgebaut werden.

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