Plavix bleibt patentgeschützt

Im Patentschutzstreit um den Thrombozytenaggregationshemmer Plavix haben die Pharmakonzerne Sanofi-Aventis und Bristol-Myers Squibb in den USA auch in zweiter Gerichtsinstanz einen Sieg errungen. Wie die Unternehmen bekannt gaben, bestätigte ein Berufungsgericht in New York den US-Patentschutz für den in Plavix enthaltenen Wirkstoff Clopidogrelhydrogensulfat bis November 2011. In Deutschland wird Plavix von Sanofi-Aventis vertrieben, in den USA verkauft Bristol-Myers Squibb den Blutverdünner.

Die Unternehmen haben nach eigenen Angaben einen Antrag auf Entschädigung gegen die kanadische Pharmafirma Apotex gestellt. Sie hatte 2006 eine Generika-Version in den USA eingeführt, ehe dies durch eine einstweilige gerichtliche Verfügung untersagt worden war. Zwischenzeitlich hatte Apotex jedoch Lagerbestände in den Handel gebracht, die eine mehrmonatige Versorgung des amerikanischen Marktes ermöglichten. Diese durften noch verkauft werden, wodurch Sanofi-Aventis und Bristol-Myers erhebliche Schäden entstanden waren.

In Deutschland befinden sich die Unternehmen aktuell in einer ähnlichen Situation wie derzeit in den USA: Vor Ablauf des offiziellen Patentschutzes für die Originalpräparate Plavix (Sanofi-Aventis) und Iscover (Bristol-Myers Squibb) hatten die Firmen Ratiopharm und Hexal im August dieses Jahres Präparate mit dem Wirkstoff Clopidogrelbesilat auf den Markt gebracht.

Trotz Drittwiderspruchsklage der Originalhersteller beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), ordnete das Verwaltungsgericht Köln im August den sofortigen Vollzug der Zulassung an. Das BfArM habe die Klage vor kurzem abschlägig beschieden, bestätigte eine Sanofi-Aventis-Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Das Unternehmen werde jedoch alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und nun beim Verwaltungsgericht Köln gegen die BfArM-Entscheidung klagen.