Als Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle vor fünf Jahren DocMorris kaufte, schoss die Aktie des Konzerns kurz auf ein Allzeithoch von 55 Euro. Danach lichtete sich der Nebel, und es ging kontinuierlich bergab. Den jüngsten Kurssprung – von 14 auf 15 Euro – gab es am Wochenanfang: Zuvor hatte die Wirtschaftswoche berichtet, dass Oesterles Nachfolger Markus Pinger die Versandapotheke womöglich endlich wieder los ist. Doch Pinger hat noch mehr Baustellen als nur DocMorris: Wie das Manager Magazin berichtet, hat der Konzernchef Ende vergangener Woche eine aufrüttelnde E-Mail an Führungskräfte im In- und Ausland verschickt.
Laut Bericht sieht Pinger im „negativen Trend“ der Branche „kein vorübergehendes Phänomen“. Der Arzneimittelhandel werde sich grundlegend verändern – Celesio müsse an der Spitze der Entwicklung stehen, sei dazu aber im Moment „nicht in der Lage“.
Pinger fordert demnach mehr „kreativen Input“ von seinen Leuten und eine Erhöhung der Restrukturierungsaktivitäten: „Wir müssen die Kosten weiter senken“, wird Pinger im Bericht zitiert. Vor allem bei Einkauf und IT sieht Pinger Aufholbedarf: Die Beschaffung soll wo möglich europaweit gebündelt werden; durch die Auslagerung der IT an HP wollte der Konzern bis 2017 200 Millionen Euro einsparen.
Die Verantwortlichen sollen bei den Budgetzielen für das kommende Jahr nachlegen. „Erste Resultate möchten wir vor Jahresende sehen.“ Ein Konzernsprecher bezeichnete das Schreiben als Ansporn, sich nicht auf den operativen Erfolgen des ersten Halbjahres auszuruhen.
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