Celesio

Pinger macht klar Schiff

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Berlin -

Seit einem Jahr muss Celesio-Chef Markus Pinger alle drei Monate schlechte Nachrichten verkaufen. Das Restrukturierungsprogramm läuft auf Hochtouren: Pinger macht klar Schiff und wirft endgültig alle Altlasten über Bord. Noch einmal wird dabei allerhand Schmutz und Gerümpel an die Oberfläche gespült, die sich tief im Rumpf angesammelt hatten. Nach der ultimativen Saubermachaktion will Pinger nun die Segel setzen.

 

Insgesamt klettere der Umsatz leicht auf 11,8 Milliarden Euro, unter dem Strich stand ein Minus von 186 Millionen Euro. Allerdings rechnet man bei Celesio schon nur noch mit den weiterhin fortgeführten Aktivitäten, und die brachten Erlöse von 11,3 Milliarden Euro und einen Gewinn von 30 Millionen Euro. Dass letzterer trotzdem unter den Vergleichswerten aus dem Vorjahr lag, hat auch mit Restrukturierungskosten zu tun: Nachdem bereits im vierten Quartal 2011 81 Millionen aufgewendet werden mussten, wurden noch einmal 30 Millionen Euro fällig – überwiegend für Aufhebungsverträge für ehemalige Mitarbeiter. Jetzt soll aber alles abgearbeitet sein, wie Finanzchefin Dr. Marion Helmes sagte.

Mit dem Brot-und-Butter-Geschäft ist man in Stuttgart zufrieden. Vor allem bei den Apothekenketten ging es bergauf: Die Erlöse kletterten um 6,5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, wobei der schwache Euro maßgeblich war. Das operative Ergebnis (EBITDA) der Sparte lag mit 116 Millionen Euro 20 Prozent über Vorjahr, bereinigt um Sonderaufwendungen mit 132 Millionen Euro sogar 37 Prozent darüber.

Im Großhandel erwirtschaftete Celesio 9,5 Milliarden Pfund – das Plus von 1 Prozent erklärt sich durch Währungseffekte. Allerdings lag das EBITDA mit 169 Millionen Euro 19 Prozent unter Vorjahr. Während man in Stuttgart mit der Ertragslage der deutschen Gehe sehr zufrieden ist und auch auf Jahressicht von einer erfreulichen Entwicklung ausgeht, macht die Entwicklung in Frankreich, dem größten Markt des Konzerns, weiter Sorge.

228 Millionen Euro musste Celesio noch einmal auf die verkauften oder zum Verkauf stehenden Aktivitäten abschreiben. Bis Jahresende sollen auch DocMorris und der irische Großhandel Cahill May Roberts verkauft sein. Dann wollen sich Pinger und seine Vorstandskollegen ganz auf die Neuausrichtung des Kerngeschäfts fokussieren.

 

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