Sonderschichten bei Weleda Carolin Bauer, 31.10.2013 11:09 Uhr
Apotheken müssen derzeit mitunter länger auf Weleda-Produkte warten: Der Arzneimittel- und Kosmetikhersteller kommt mit der Auslieferung nicht hinterher. Nicht die Produktion ist offenbar das Problem, sondern die Logistik: Weil sich nach Angaben eines Sprechers im Vertriebszentrum in Schwäbisch-Gmünd die Aufträge stauen, wurde jetzt sogar die Arbeitszeit ausgeweitet.
Grund für die Verzögerungen sind laut Weleda deutlich mehr Bestellungen, die auch auf die Marketingoffensive zurückzuführen sind, mit der sich das Unternehmen aus der Krise gekämpft hat.
Da es sich um ein Logistikproblem handele, seien weder einzelne Sortimente noch Produkte betroffen, sagt der Sprecher. Die Verzögerungen seien aber nicht dauerhaft. „Der entstandene Rückstand soll in dieser Woche ganz abgearbeitet werden.“
Das Unternehmen hat mittlerweile auf einen Zweischichtbetrieb umgestellt. Außerdem arbeiten die Mitarbeiter auch an diesem Freitag, der in Baden-Württemberg wegen Allerheiligen eigentlich frei ist.
Von den Verzögerungen seien nur Kunden in Deutschland betroffen, so der Sprecher. Weleda produziert in Schwäbisch-Gmünd sowie im schweizerischen Arlesheim bei Basel. Hierzulande werden Apotheken sowie Drogerien oder Reformhäuser von Schwäbisch-Gmünd aus beliefert.
Nicht alle Apotheken sind gleichermaßen von den Engpässen betroffen: Eine Apotheke aus Niedersachsen erwartet die nächste Lieferung Anfang November. Eine Berliner Kollegin hat nach einigen Tagen Verzögerungen kürzlich die bestellte Ware erhalten. Auch über den Großhandel sind die Produkte lieferbar.
Im Juni hatte Weleda-Chef Ralph Heinisch angekündigt, künftig unter anderem den Logistikbereich verbessern zu wollen.
Im vergangenen Jahr hat sich der Hersteller aus den roten Zahlen gekämpft und nach einem Minus von rund 8,3 Millionen Euro einen kleinen Gewinn von rund 520.000 Euro erwirtschaftet.
Der Umsatz lag bei rund 323 Millionen Euro (plus 5 Prozent), wobei der Wachstumstreiber nach wie vor die Naturkosmetik ist. Der Hersteller hat unter anderem in neue Produktsortimente investiert, die Baby-Serie gerelauncht sowie seine Marketingmaßnahmen wie TV-Spots verstärkt.
Die Arzneimittel-Sparte ist weiterhin das Sorgenkind. 2012 waren die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hauptsächlich auf die Kostenunterdeckung in diesem Bereich zurückzuführen, weshalb die Preise um rund 10 Prozent erhöht wurden.