Pharmahandelskonzerne

Phoenix will an Celesio vorbeiziehen

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Der Mannheimer Pharmahändler Phoenix hat eigenen Angaben zufolge seinen Stuttgarter Konkurrenten Celesio von der Spitzenposition im europäischen Distributionsgeschäft verdrängt. Während im vergangenen Geschäftsjahr Celesio mit einem Umsatz von 22,3 Milliarden Euro noch die Nase vorne hatte, könnte Phoenix dank der jüngsten Zukäufe tatsächlich im laufenden Geschäftsjahr erstmals vorbeiziehen.

Zuletzt hatte der Jahresumsatz des zum Merckle-Imperium zählenden Konzerns bei 21,6 Milliarden Euro gelegen. In der Bilanz 2008/2009 dürften sich jedoch die Zukäufe und Mehrheitsübernahmen in der Schweiz, der Tschechischen Republik, Italien, Großbritannien und einigen Balkanrepubliken aus dem vergangenen Jahr niederschlagen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet man in Mannheim einen Umsatz von „annähernd 23 Milliarden Euro“.

Im kommenden Jahr dürfte dann auch die jüngste Akqusition in Frankreich zu Buche schlagen: Nachdem die EU-Kommission der Übernahme der Großhandelssparte der französischen Genossenschaft Cerp Lorraine jetzt ohne Auflagen zugestimmt hat, steigt alleine der Umsatz der französischen Tochter pro Jahr um knapp eine Milliarde Euro.

Bei Celesio schlägt man dagegen angesichts der jüngsten Geschäftsentwicklung keine allzu großen Töne an: In seiner jüngsten Prognose geht der Vorstand von einem 2-prozentigen Umsatzplus aus; danach liegt der erwartete Jahresumsatz 2008 bei 22,8 Milliarden Euro. Noch im ersten Halbjahr hatte Celesio einen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent verbuchen und seine Ergebnisprognose revidieren müssen. Größere Zukäufe lassen seit dem „Auslaufen der mit der Protek-Gruppe vereinbarten Exklusivität“ bei dem von Haniel kontrollierten Konzern auf sich warten.

Celesio ist in 14 Ländern aktiv, zum 30. Juni arbeiteten knapp 38.000 Menschen für den Konzern. Phoenix ist in 23 Ländern vertreten und beschäftigt eigenen Angaben zufolge 23.000 Mitarbeiter. Der Konzern ist als Großhändler Marktführer in Deutschland, Italien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Bulgarien, Kroatien, Schweden, Finnland und Dänemark. Alliance Boots, die Nummer drei in Europa, hatte zuletzt einen Umsatz von rund 19,5 Milliarden Euro; der jüngste Zukauf in Brasilien dürfte rund 700 Millionen Euro zusätzlich bringen.

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