Großhandel

Phoenix und Gehe kürzen Konditionen

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Wenn Anfang kommenden Jahres die Vergütung der Großhändler auf eine nicht rabattfähige Fixpauschale umgestellt wird, droht vielen Apotheken endgültig eine massive Verschlechterung der Einkaufsbedingungen. Nachdem in den vergangenen Wochen aus der Branche Verluste gemeldet wurden, kürzen die ersten Großhändler schon jetzt ihre Konditionen: Gehe und Phoenix führen einen Sonderzuschlag neu ein - beide ab September, beide in Höhe von 0,5 Prozentpunkten.

Bei Phoenix wird der bereits im Frühjahr 2008 eingeführte „Herstellerbezugsausgleich“ wieder neu auf alle Einkäufe erhoben. In einigen Regionen sollen sogar Abschläge von 0,8 Prozent im Raum stehen.

Gehe spricht vom „AMNOG/GKVÄg-Ausgleich“. Mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) wurde für die Großhändler ein Abschlag von 0,85 Prozent eingeführt. Mit dem GKV-Änderungsgesetz (GKVÄndG) waren vor allem die Zwangsrabatte der Hersteller erhöht worden. Die Apotheker monieren, dass die gesetzlich bestimmten Belastungen komplett an sie weitergegeben wurden.

Laut Phoenix hat der Zwangsabschlag die Handelsspannen der Großhändler drastisch verkürzt. Außerdem hätten sich die eigenen Einkaufskonditionen verschlechtert, steigende Energiekosten und höhere Tarifabschlüsse das Ergebnis zusätzlich belastet. Dies alles könne Phoenix nicht mehr alleine kompensieren, begründet der Branchenprimus die Aktion gegenüber seinen Kunden.

Auch Gehe weist auf die verschlechterten Einkaufskonditionen hin. Interne Optimierungsmaßnahmen hätten nicht gereicht, den Großhandelsabschlag aufzufangen. 2010 habe man eine Umsatzrendite von lediglich 0,36 Prozent erwirtschaftet, in diesem Jahr würde es noch einmal deutlich weniger. Der Vorwurf geht indirekt auch an die Apotheken: Dass sich der Umsatz der Großhändler schlechter entwickele als der Arzneimittelmarkt, liege nicht zuletzt an den steigenden Direktbelieferungen durch die Hersteller. Gehe bürdet den Apotheken neben dem „AMNOG/GKVÄg-Ausgleich“ von 0,5 Prozent ab September weitere Belastungen auf.

Bislang sind die Erhöhungen im Gleichschritt nur von Gehe und Phoenix bekannt. Ob andere Anbieter nachziehen, bleibt abzuwarten. Bei der Anzag hieß es auf Nachfrage, man kommentiere grundsätzlich keine Lieferkonditionen. Eine Noweda-Sprecherin kündigte dagegen an, dass im laufenden Jahr keine Anpassungen der Konditionen beabsichtigt seien.

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