Deutschlands führender Pharmagroßhändler Phoenix hat im Ende Januar 2009 abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Ertrag stabilisiert: Das Vorsteuerergebnis stieg von 21 auf 45 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs um 3 Prozent auf knapp 69 Millionen Euro. Die Deutschland-Gruppe, zu der neben dem Großhändler verschiedene Dienstleister wie der EDV-Anbieter ADG gehören, hat damit zum ersten Mal seit vier Jahren ihren Ertrag steigern können. Die Profitabilität liegt allerdings nach wie vor deutlich unter dem früheren Niveau.
Beim Umsatz konnte der Konzern auf dem heimischen Markt ebenfalls Zuwächse verzeichnen: Die Erlöse kletterten um knapp 4 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Der Mannheimer Pharmahändler beschäftigt in Deutschland knapp 3500 Mitarbeiter, rund 3000 davon im Großhandel. Wie sich das Kerngeschäft entwickelt hat, das rund 97 Prozent des Umsatzes ausmacht, lässt sich aus den Zahlen nicht ablesen.
Unklar ist auch die Finanzlage des Konzerns, der Ende 2008 infolge der Probleme der Merckle-Gruppe in Zahlungsschwierigkeiten geraten war. Ein Sanierungsgutachten hatte Anfang des Jahres keine Aussagen zum Firmenwert gemacht. Das Anlagevermögen wurde von 1,1 Milliarde Euro auf 353 Millionen Euro drastisch reduziert. Mögliche Wertkorrekturen könnten im Rahmen des Abkommens mit den Merckle-Gläubigerbanken erfolgt sein: Derzeit werden mit Blick auf einen möglichen Verkauf bei Phoenix die Strukturen und der Mitteleinsatz durch einen Treuhänder auf den Prüfstand gestellt.
Allen Turbulenzen zum Trotz glänzt Phoenix seit dem Jahreswechsel als neuer europäischer Marktführer: Insgesamt hatte der Konzern im vergangenen Jahr aufgrund von Zukäufen seinen Umsatz um 4,6 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro gesteigert - und damit den bisherigen europäischen Marktführer Celesio überrundet, der 21,8 Milliarden Euro erwirtschaftete.
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