Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix hat im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um 4,6 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro gesteigert. Für das Wachstum sind unter anderem Zukäufe und Mehrheitsübernahmen in der Schweiz, der Tschechischen Republik, Italien, Großbritannien und einigen Balkanrepubliken verantwortlich. Dennoch liegt Phoenix an der unteren Schwelle des anvisierten Ziels von „annähernd 23 Milliarden Euro“.
Damit dürfte es für die Mannheimer knapp werden, in diesem Jahr tatsächlich am bisherigen europäischen Marktführer Celesio vorbeizuziehen: Die Stuttgarter hatten bei der Präsentation der Neunmonatszahlen für 2008 ein 2-prozentiges Umsatzplus in Aussicht gestellt und eigenen Angaben zufolge im vierten Quartal die Jahresprognose erfüllt. Vor Wechselkurseffekten liegt der Jahresumsatz voraussichtlich bei rund 22,8 Milliarden Euro, also knapp über dem von Phoenix. Celesio wird am Donnerstag seine Jahreszahlen veröffentlichen.
Erst im laufenden Geschäftsjahr könnte demnach der Kampf um die Spitze neu entschieden werden: Phoenix hatte im vergangenen Jahr die französische Genossenschaft Cerp Lorraine übernommen, die alleine knapp eine Milliarde Euro Umsatz bringen dürfte. Nach dem Markteintritt in Bosnien ist Phoenix nunmehr in 24 Ländern vertreten.
Wichtigste Märkte sind Deutschland, Italien, Skandinavien, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande. Auch in Osteuropa ist Phoenix stark. Zur Merckle-Gruppe gehören außerdem weitere Pharmahandelsaktivitäten, die nicht in den Phoenix-Umsatz einfließen. Über den Konzerngewinn macht Phoenix nichts bekannt.
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