Phoenix hält 28 Prozent plus X Patrick Hollstein, 13.05.2015 15:11 Uhr
Sonnenschein in Mannheim, gute Stimmung bei Phoenix: Der Branchenprimus hat im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz gesteigert und seinen Marktanteil bei 28 Prozent gehalten. Auf der Ertragsseite vermeldet der Konzern leichte Auflockerungen. Auch im Gesamtkonzern herrscht Hochdruckeinfluss.
Um 7,5 Prozent wuchs der deutsche Arzneimittelsektor im vergangenen Jahr; der Großhandelsmarkt lag wegen des zunehmenden Direktgeschäfts um 5 Prozent zu. Phoenix wuchs nach eigenen Angaben ein bisschen stärker und erlöste etwas mehr als 8 Milliarden Euro nach etwas weniger als 8 Milliarden Euro im Vorjahr, so genau will man das in Mannheim nicht verraten. Viel wichtiger: Die Demarkationslinie von 28 Prozent Marktanteil wurde gehalten.
Einen „Riesensprung“ habe man auf der Ertragsseite hingelegt, sagte Konzernchef Oliver Windholz. Zwar sei man noch nicht da, wo man hin müsse, um nachhaltig profitabel zu sein – aber immerhin auf dem richtigen Weg. „In unserer Branche hat es in den letzten Jahren kräftig gequietscht, die Unternehmen waren an der Schmerzgrenze.“
Die Rabattkürzungen und Gebühren seien daher angemessen gewesen. Auch den Konditionensicherungsausgleich hat Phoenix laut Windholz wieder flächendeckend bei nahezu allen Kunden platziert. Auch dies sei dringend geboten gewesen, schließlich belaste der Strukturwandel die Handelsspanne: Kühlpflichtige Arzneimittel hätten seit 2010 um 50 Prozent zugelegt, Betäubungsmittel um 11 Prozent. Bei den Hochpreisern beobachte man sogar eine Verdopplung.
Insgesamt legte der Konzernumsatz um 3,6 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro zu, bei einem Marktwachstum von 2,3 Prozent. Berücksichtigt man auch den Warenumschlag, den Phoenix als Logistikdienstleister gegen Gebühr abwickelt, kommt man auf eine Gesamtleistung von 27,3 Milliarden Euro und ein Plus von 5,3 Prozent.
Auf der Ertragsseite sieht die Situation noch besser aus: Der Überschuss lag bei 223 Millionen Euro – nach 50 Millionen Euro im Vorjahr. Allerdings gibt es zahlreiche Sondereffekte: weggefallene Abschreibungen in Frankreich und Kroatien sowie positive buchhalterische Umstellungen bei den Pensionsplänen in Norwegen und den Niederlanden. Ohne diese Einmaleffekte hätte Phoenix allerdings immer noch knapp ein Viertel über Vorjahr gelegen.
Für das laufende Jahr geht der Konzern von einem weiteren Wachstum über Markt aus; vor allem in Deutschland sehe man die entsprechenden Zuwächse schon nach den ersten Monaten. Hier rechnet Phoenix mit einem Marktwachstum von 3 Prozent.