Pharmahandelskonzerne

Phoenix: Eine Kette für Europa

, Uhr
Berlin -

Vorhang auf bei Phoenix: Nachdem der Mannheimer Pharmahändler seine Kettenaktivitäten in der Vergangenheit regelrecht versteckte, geht der Konzern nun mit einem europaweiten Auftritt an den Start. Unter der vermutlich mythologisch inspirierten Dachmarke „Benu“ sollen rund 700 Apotheken von Estland bis Italien künftig einheitlich firmieren. Nur in Norwegen und Großbritannien bleiben die bisherigen Namen weiter bestehen.

Phoenix betreibt nach eigenen Angaben 1550 Apotheken in zwölf Ländern. Größte Märkte sind Großbritannien mit rund 450 Rowlands-Apotheken und Norwegen mit rund 250 Apotek1-Filialen.

Während die britische Kette im vergangenen Jahr ihr 200-jähriges Firmenjubiläum feierte, scheut man in Norwegen die Umwandlung möglicherweise wegen der herausragenden Präsenz als einer von drei Anbietern.

In allen anderen Ländern will Phoenix jetzt umflaggen – auch in Österreich, wo Phoenix Minderheitsbeteiligungen an mindestens zwei Dutzend Apotheken hält, und in den Niederlanden, wo Phoenix gemeinsam mit Celesio rund 120 Apotheken unter der Marke Escura betreibt und wo es auch Franchisepartner gibt.

Auch in Tschechien, wo bei den rund 80 Apotheken erst vor kurzem der Name Europharm durch Pharmaland ersetzt wurde, soll künftig die Marke „Benu“ stehen. In Ungarn ist Phoenix mit 140 Nova-Apotheken Marktführer. In der Schweiz treten die Apotheken als Pharmacies Capitole auf; in Italien betreibt Phoenix rund 20 kommunale Apotheken in Florenz. In Anlehnung an den norwegischen Auftritt hatten die Ketten in Estland und Polen bislang unter den Marken Apteek1 und Apteka1 firmiert; die gleichnamige Kette in Schweden wurde kurz nach dem Start aufgegeben. In Lettland heißt die Dachmarke Ģimenes aptieka, in Litauen Šeimos vaistinė.

Mit der Einheitsmarke will Phoenix sein Einzelhandelsgeschäft in Europa stärken. Seit Oktober 2010 leitet der ehemalige Douglas-Manager Stefan Herfeld als Nachfolger von Øyvnd Winther in der Geschäftsführung des Pharmahändlers das Ressort Einzelhandel. Zuvor waren die Apothekenketten bei den jeweiligen Landesgesellschaften angesiedelt gewesen. Die Apotheken in Tschechien, Ungarn, Österreich, der Schweiz und Polen hatte seit 1999 ein geheimes Kettenkommando aufgebaut. Die Firma wurde im April vergangenen Jahres aufgelöst, die Manager bei Phoenix eingestellt.

Wofür „Benu“ steht, war bislang nicht zu erfahren. Im Alten Ägypten trug ein heiliger Vogel den Namen, der bei Sonnenaufgang verbrennt und neugeboren wird und damit als Pendant zu Phönix aus der griechischen Mythologie gilt. So gesehen passt der Name. Das Logo ist ein grünes Kreuz mit weißem Vogel.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte