Der Mannheimer Pharmahandelskonzern Phoenix bekommt einem Bericht der „Südwest Presse“ zufolge einen eigenen Treuhänder. Wie das Blatt unter Bezugnahme auf ein Gespräch mit Ludwig Merckle berichtet, soll der Pharmahändler separat zur hoch verschuldeten Merckle-Holding VEM Vermögensverwaltung und Ratiopharm auf mögliche Optionen abgeklopft werden. Die Treuhänder sollen den Abbau von Schulden und den Verkauf von Firmenbeteiligungen steuern und dabei die Interessen von Familie und Banken berücksichtigen. Laut Bericht könnten noch in dieser Woche Namen bekannt gegeben werden.

Wie die Zeitung außerdem unter Bezugnahme auf Unternehmenskreise berichtet, sollen die Banken für das Ausscheiden des bisherigen Finanzvorstands Dr. Reinhard Rupp verantwortlich sein: Die Gläubiger hätten auf den Rücktritt Rupps gedrängt, da dieser ihrer Ansicht nach der Familie nahe gestanden habe.

Denkbar ist auch eine weitere Alternative: Sollte der verstorbene Unternehmer Adolf Merckle tatsächlich - wie Ende vergangenen Jahres von Medien berichtet - Finanzmittel aus dem operativen Geschäft bei Phoenix abgezogen haben, um Finanzierungslücken bei VEM zu stopfen, so wäre dies sehr wahrscheinlich in die Verantwortlichkeit von Rupp gefallen. Möglich, dass der Finanzvorstand dafür die Konsequenzen ziehen musste.