Fettleber-Hepatitis

Gilead kauft in Deutschland

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Berlin -

Gilead übernimmt das sogenannte FXR-Entwicklungsprogramm von Phenex Pharmaceuticals. Teil des Programms sind verschiedene patentierte Kleinmolekül‐FXR-Agonisten zur Behandlung von nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH), umgangssprachlich Fettleber-Hepatitis, und anderer Lebererkrankungen. Gilead werde eine Vorauszahlung an Phenex sowie verschiedene Meilensteinzahlungen leisten. Insgesamt könnten sich die Zahlungen auf bis zu 470 Millionen US-Dollar (398 Millionen Euro) summieren.

NASH ist eine häufige und gefährliche Lebererkrankung, die durch exzessive Fettansammlungen und Entzündungen in der Leber charakterisiert ist. Diese könne zu Fibrose, Zirrhose und Leberversagen führen. Zurzeit gebe es keine zugelassenen Therapien. FXR (Farnesoid X Rezeptor) ist ein Kernrezeptor, der die Gallensäure‐, Lipid‐ und Kohlenhydrat‐Homöostase reguliert. Die von FXR vermittelten günstigen Stoffwechseleffekte können zur Reduktion von Leberfett und Leberentzündung beitragen und helfen Leberfibrose zu verhindern.

„Nach 15 Jahren Forschung ist FXR nun eines der wenigen klinisch validierten Wirkstoffziele für NASH“, sagte Dr. Claus Kremoser, Geschäftsführer von Phenex. Für Phenex und für die Erforschung von Lebererkrankungen sei die aktuelle Vereinbarung ein signifikanter Meilenstein. Gilead werde nun die noch notwendige Entwicklungsarbeit leisten, um das volle medizinische Potenzial der FXR-Agonisten auszuschöpfen.

Das 2002 gegründete Biotechnologieunternehmen in Privatbesitz hat seinen Hauptsitz in Ludwigshafen und eine Forschungsstätte in Heidelberg. Phenex spezialisiert sich auf niedermolekulare Wirkstofffindung und -erforschung für Kernrezeptoren und ist laut eigenen Angaben ein weltweit führender Spezialanbieter im Bereich neuer, schwer zu bearbeitender Wirkstoffziele in dem Bereich.

Neben eigenen Wirkstoffforschung erledigt Phenex derzeit Forschungsarbeiten für mehr als 70 internationale Pharma- und Biotechnologiefirmen, Veterinärmedizin- und Lebensmittelunternehmen in Europa, Japan und Nordamerika. Gilead ist in mehr als 30 Ländern weltweit tätig und hat seinen Hauptsitz in Foster City im US‐Bundesstaat Kalifornien. Zuletzt setzte der Hersteller 11,2 Milliarden US-Dollar (9,5 Millionen Euro) um.

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