Das Geschäft mit neuen Medikamenten und gute Absätze im Agrarbereich in Nord- und Lateinamerika lassen die Kassen bei Bayer klingeln. Bei einem Umsatzplus von knapp 2 Prozent auf 21 Milliarden Euro lieferte der Chemie- und Pharmakonzern im ersten Halbjahr unterm Strich ein Ergebnis von 2,4 Milliarden Euro ab. Das ist ein Anstieg von mehr als 18 Prozent, wie Bayer mitteilte. Im zweiten Quartal lag der Nettogewinn mit 953 Millionen Euro gut 13 Prozent im Plus.
Schon Ende März lag der bereinigte Konzernumsatz um gut 8 Prozent und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um mehr als 18 Prozent über den entsprechenden Werten des Vorjahres.
„Angesichts der guten operativen Performance behalten wir den Konzernausblick für 2014 bei“, sagte Konzernchef Marijn Dekkers, dessen Vertrag im Juni auf eigenen Wunsch nur um zwei weitere Jahre verlängert worden war.
Dekkers sprach von einer „sehr erfreulichen“ Entwicklung der Life-Science-Sparte. Diese Geschäfte umfassen die Kernsparten Gesundheit und Agrarwirtschaft. Negative Währungseffekte seien hier durch die gute Geschäftsentwicklung wieder ausgeglichen worden, betonte der 56-Jährige. Die Life-Science-Sparte ist mit einem Umsatzanteil von 69 Prozent tragende Geschäftssäule.
Als eine Perle des Konzerns gilt derzeit das Pharmageschäft. Allein im zweiten Quartal legten die Umsätze – bereinigt um Währungseffekte sowie Ver- und Zukäufe – um 10 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu. Rund ein Viertel entfiel auf jene neuen Präparate, von denen sich Dekkers in den kommenden Jahren Milliarden-Umsätze verspricht. Darunter sticht besonders der Gerinnungshemmer Xarelto hervor, dessen Erlöse sich im zweiten Quartal um fast 80 Prozent erhöhten. Dekkers hatte dem Unternehmen in den vergangenen Jahren ein Wachstum mit innovativen Produkten verordnet. Dazu gehören die Vermarktung neuer Medikamente und eine gut gefüllte Pharma-Pipeline.
Schwierig bleibt das Geschäft mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen aus der Kunststoffsparte MaterialScience. Gestiegene Absatzmengen und niedrigere Rohstoffpreise hätten das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwar begünstigt, hieß es. Gesunkene Absatzpreise und Kosten für Stillstände wirkten dem aber entgegen. Über einen möglichen Verkauf des Teilkonzerns mit einem Umsatz von 11,2 Milliarden Euro wird seit Jahren immer wieder spekuliert. Derzeit gilt er aber als unwahrscheinlich.
Bayer ist mit einem Umsatz von gut 40 Milliarden Euro und weltweit 133.200 Beschäftigten der größte gemischte Pharma- und Chemiekonzern Deutschlands.
APOTHEKE ADHOC Debatte