Pharmathek ist tot, es lebe Pharmathek. Der Automatenhersteller versucht in Deutschland den Neustart: Mit Wirkung zum 1. Juni ist der Geschäftsbetrieb der insolventen Pharmathek GmbH auf die Pharmathek Automatisierungssysteme GmbH übergegangen. Die Muttergesellschaft hat ihren Sitz in Italien.
Die neue Gesellschaft hat ihren Sitz in Berlin. Mit dem Insolvenzverwalter der Pharmathek GmbH aus Karlsruhe habe man sich auf den Kauf der Gesellschaft im Rahmen einer übertragenden Sanierung geeinigt, heißt es in einer Mitteilung. Die Vermögensgegenstände wurden verkauft, die „gesunden Teile“ in eine neue Gesellschaft übertragen und der Geschäftsbetrieb von dieser aufgefangen.
Vorbehaltlich der Gläubigerversammlung tritt die Pharmathek Automatisierungssysteme damit vollumfänglich in den Geschäftsbetrieb der früheren Pharmathek ein. Noch im August soll die Gläubigerversammlung der Sanierung zustimmen. Pharmathek hatte im April Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Pharmathek ist seit 2014 in Deutschland aktiv. Allerdings wurde hierzulande bislang nicht einmal ein Dutzend Anlagen installiert. Der damalige Geschäftsführer Juan Antonio Alonso Rivero hatte die hohen eigenen Einkaufspreise und daraus resultierende schwache Marge als Grund für den ausbleibenden Erfolg genannt. In Karlsruhe war man unzufrieden mit dem Engagement der italienischen Muttergesellschaft. Der Insolvenzantrag war die Notbremse.
Schon seinerzeit im Frühjahr hatte Pharmathek Italien die Apotheken hierzulande zu beruhigen gesucht. Natürlich werde der Service weiter gehen, Bestandskunden hätten nichts zu befürchten. Mit der jetzt in der Sanierung gefundenen Lösung wird diese Aussage bestätigt: „Für die Bestandskunden der Pharmathek GmbH bedeutet das, dass sie auch weiterhin auf einen verlässlichen und kompetenten Service- und Wartungspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz bauen können“, heißt es in der Mitteilung.
Auch die langjährigen und erfahrenen Servicetechniker sollen den Apothekern weiter als Ansprechpartner erhalten bleiben. Änderungen würden sich für die Kunden kaum ergeben.
Geschäftsführer der neuen Pharmathek Gesellschaft ist Alexander Prinz von Liechtenstein, der auch Präsident der italienischen Pharmathek Srl ist, die die Kommissionierer produziert. Die Pharmathek Automatisierungssysteme GmbH verspricht sich durch diese Personalie „eine noch engere und direktere Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Pharmathek Srl. und damit einen Zugewinn für die Kunden“.
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