Kommissionierer

Pharmathek bleibt auf deutschem Markt APOTHEKE ADHOC, 22.01.2018 14:26 Uhr

Berlin - 

Seit 2014 ist der Kommissionierautomaten-Hersteller Pharmathek auch am deutschen Markt aktiv – bisher mit überschaubarem Erfolg. Dennoch will die italienische Muttergesellschaft am deutschsprachigen Markt festhalten. Anders lautende Aussagen des bisherigen Vertriebsleiters Manuel Morado Lage werden als unwahr zurückgewiesen. „Wahr ist, dass sich die Pharmathek nicht aus dem deutschen, österreichischen und dem Schweizer Markt zurückziehen wird“, stellt das Unternehmen klar.

Pharmathek habe zu keiner Zeit vorgehabt, sich aus einem der deutschsprachigen Märkte zurückzuziehen. Die Betreuung der Kunden sei gesichert, ein Abbruch bestehender Beziehungen stehe nicht bevor, heißt es vom Hersteller.

Hinter der Firma steht Alexander von Liechtenstein, familiäre Verbindung besteht zur Gruppe Th. Kohl. Pharmathek kommt aus Italien und ist dort im Apothekenmarkt auch etabliert. Im Frühjahr 2014 wurde eine eigene Vertriebsgesellschaft in Deutschland aufgebaut, zunächst unter der Leitung von Roland Huber, ehemaliger Regionalvertriebsleiter des Softwarehauses Lauer-Fischer.

Huber schied Ende 2016 aus, er ist heute für den Konkurrenten KLS tätig. Das DACH-Geschäft von Pharmathek wird seitdem von Juan Antonio Alonso Rivero von Karlsruhe aus geleitet. Wichtigste Innovation war im Jahr 2015 die Einführung des Greifers „Euclid 3D“. Damit ist der Kommissionierer in der Lage, mehrere Packungen gleichzeitig auszulagern. Der Automat kann damit ein Rezept mit einer Fahrt abarbeiten und Rückwege vermeiden. Nur wegen der verfrühten Bewerbung des innenliegenden Transportbands hatte Pharmathek 2015 einen Patentstreit mit Branchenprimus Rowa.

Was Pharmathek den Einstieg in den den deutschen Markt erschwerte, war der Konkurrenz zufolge die fehlende Flexibilität bei der Größe der Automaten. Schwierigkeiten soll es zudem an der EDV-Schnittstelle bei der Umsetzung der neuen PZN gegeben haben. Um zum Start den technischen Service aufzubauen und auszulasten, war eine regionale Beschränkung der Abschlüsse geboten. Der Vertrieb von Pharmathek war bislang vor allem in Süddeutschland aktiv. Der Servicetechniker sitzt in Nürnberg.