Pharmatechnik entwickelt Schnittstelle für Bestellplattform APOTHEKE ADHOC, 24.07.2019 14:05 Uhr
Kürzlich hatte die Initiative Pro AvO ihre Wettbewerber dazu aufgerufen, sich an einen Tisch zu setzen und eine gemeinsame technische Lösung zur Anbindung aller Apotheken an Internet-Handelsplattformen zu schaffen. Jetzt meldet sich der Zukunftspakt Apotheke von Noweda/Burda mit einem Alleingang: „In enger Zusammenarbeit entwickeln derzeit der Zukunftspakt Apotheke, apotheken.de und das Apothekensoftwarehaus Pharmatechnik eine Schnittstelle zur direkten Anbindung des Warenwirtschaftssystems an die Vorbestellplattform IhreApotheken.de und die Systeme von apotheken.de.“ Die Entwicklung werde den Pharmatechnik-Kunden voraussichtlich bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen.
Durch die Kooperation mit Pharmatechnik geht der von Noweda und Hubert Burda Media gegründete Zukunftspakt Apotheke gemeinsam mit apotheken.de einen weiteren logischen Schritt in der Entwicklung der Vorbestellsysteme, heißt es in der Mitteilung. „Ziel der Schnittstelle ist zum einen, dass Verbraucher, die IhreApotheken.de zur Vorbestellung ihrer Arzneimittel nutzen, eine Rückmeldung zur Verfügbarkeit in Echtzeit erhalten und zum Beispiel im Fall eines Lieferengpasses nicht erst auf das Feedback aus der Apotheke warten müssen“, so Dr. Michael P. Kuck, Vorstandsvorsitzender der Noweda. „Des Weiteren können die eingehenden Bestellungen direkt am HV-Tisch mit allen anderen Tätigkeiten im Warenwirtschaftssystem bearbeitet werden.“
Die gemeinsame Schnittstelle soll die Bearbeitung von Bestellungen in den Apotheken vereinfachen und die Plattform für Verbraucher attraktiver gestalten. „Als erste bundesweit flächendeckend verfügbare Vorbestellplattform für Vor-Ort-Apotheken war es uns wichtig, diese Weiterentwicklung schnellstmöglich auf den Weg zu bringen“, so Dr. Kuck. „Wir freuen uns sehr, bereits kurz nach Start von IhreApotheken.de mit Pharmatechnik ein erstes Warenwirtschaftssystem einzubinden und damit dem Wunsch vieler Kunden nachkommen zu können. Auf der jetzt geschaffenen Basis sollen Schritt für Schritt alle Warenwirtschaftssysteme an IhreApotheken.de angebunden werden, um den maximalen Nutzen für Apotheken und Endverbraucher zu stiften.“
„Pharmatechnik bietet mit der IXOS click & collect-Schnittstelle eine einfache moderne Möglichkeit, die digitale Plattform IhreApotheken.de in die Abläufe der Apotheke einzubinden. Eingehende Bestellungen können sofort bearbeitet werden, der Verbraucher erhält umgehend eine Rückmeldung. Gerade in der Vorbereitung auf das elektronische Rezept ist es für Apotheken wichtig, Kunden bereits jetzt digital an ihre eigene Apotheke zu binden“, so Dr. Detlef Graessner, Geschäftsführer von Pharmatechnik. „Als modernster Apotheken-EDV-Anbieter unterstützen wir mit dieser Integration die Initiative Zukunftspakt Apotheke und bereiten die Apotheken vor Ort auf die neuen Herausforderungen und Chancen vor.“
Allerdings: Spannend dürfte werden, ob Marktführer Awinta ebenfalls eine Schnittstelle zu IhreApotheken.de des Zukunftspaktes einrichten wird. Noventi-Tochter Awinta gehört zur Initiative Pro AvO. Zuletzt hatte Pro AvO zu einem Runden Tisch aufgerufen. „Alle Initiativen sollten für alle Apotheken offen sein. Um jetzt nicht wertvolle Zeit in einem Wettbewerb der Plattform-Initiativen zu verlieren, sollten wir uns deshalb alle an einen Tisch setzen und den Anschluss über eine gemeinsame Branchenschnittstelle erarbeiten. Wir möchten unsere Schnittstellen für alle Apotheken öffnen und sind dazu bereits im Gespräch mit dem Bundesverband der Deutscher Apotheken-Softwarehäuser (ADAS). Wir fordern auch alle anderen digitalen Brancheninitiativen und alle Softwarehäuser auf, den ADAS darin zu unterstützen, schnellstmöglich gemeinsam den Branchenstandard zu definieren“, so Peter Menk, Geschäftsführer von Pro AvO.
Daraus ist bislang nichts geworden. Nach Angaben von Noweda ist bislang mit dem Anliegen Runder Tisch noch niemand auf die Essener Apothekergenossenschaft zugekommen – offiziell jedenfalls nicht. Hinter den Kulissen gab es Ansätze, mit Noweda ins Gespräch zu kommen. Unklar ist auch die Interessenslage im DAV. Der DAV ist mit seiner eigenen App auf dem Markt und will ebenfalls eine Plattform entwickeln.