GlaxoSmithKline (GSK) räumt sein OTC-Portfolio weiter auf und verkauft eine Reihe prominenter Marken, die von Pfizer übernommen worden war. Käufer ist diesmal PharmaSGP. Der Hersteller aus München schaltet damit in den Vorwärtsgang.
Betroffen sind Baldriparan, Spalt und Kamol sowie das ursprünglich von GSK vermarktete Migränemittel Formigran. Insgesamt erzielte dieses Markenportfolio im vergangenen Jahr laut PharmaSGP in acht Ländern einen Umsatz von mehr als 15 Millionen Euro. Hierzu trugen neben dem Heimatmarkt Deutschland auch die Märkte Österreich, Schweiz, Frankreich, Ungarn, Polen, Tschechien und Slowakei bei.
Die Produkte sollen in die paneuropäische Plattform von PharmaSGP integriert und so Wertsteigerungspotenziale gehoben werden. Mit dem Kauf setzt der Vorstand nach eigenem Bekunden die Wachstumsstrategie konsequent fort und erweitert das Portfolio um etablierte Marken, erhöht die Anzahl der Indikationen und baut die Internationalisierung der Gruppe weiter aus.
Der vereinbarte Kaufpreis liegt bei rund 80 Millionen Euro, also mehr als dem Fünffachen des bisherigen Jahresumsatzes. Zusätzlich werden entgeltlich die entsprechenden Produktlagerbestände übernommen. Der Vorstand rechnet mit einem Vollzug der Transaktion Ende August.
Finanziert wird der Deal über ein Darlehen von Firmengründer und Hauptaktionär Dr. Clemens Fischer mit einem Volumen von 85 Millionen Euro und einer Mindestlaufzeit bis zum 31. Dezember. Eine automatische Verlängerung jeweils um weitere drei Monate ist bis längstens Ende 2022 vorgesehen, kann aber vorher gekündigt werden. Der Vorstand beabsichtigt, das Gesellschafterdarlehen bei Fälligkeit durch eine Bankenfinanzierung zu refinanzieren.
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