Expopharm

Nach der Messe ist vor der Messe

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Düsseldorf -

Der Rekord von 28.000 Besuchern vor zwei Jahren blieb unerreicht, dennoch sind die großen Aussteller mit der Expopharm zufrieden. In einem Jahr in München, soviel steht für die meisten Firmen fest, gibt es ein Wiedersehen. Auch APOTHEKE ADHOC wird wieder mit von der Partie sein.

Vier Tage lang traf sich die Branche in Düsseldorf. Die Veranstalter von Avoxa sind zufrieden: Mit mehr als 500 Ausstellern und knapp 27.000 Fachbesuchern habe die Messe ihre Bedeutung für den Markt unterstrichen. Neuer Schwerpunkt der Messe sei die Digitalisierung; mit ihren zahlreichen innovativen Lösungen hätten die Firmen unterstrichen, dass die Apotheken auch in diesem Zukunftsfeld Innovationstreiber sein könnten: „Die Expopharm hat gezeigt: Digitale Services und persönliche Beratung vor Ort sind keine Gegensatzpaare. Sie bieten wertvolle Synergieeffekte zum Nutzen der Patienten und Verbraucher“, so Messechef Metin Ergül.

Komplett digital kommt APOTHEKE ADHOC daher. Am Messestand gab‘s daher das Team zum Anfassen. Inmitten einer Berliner Kiezszene – originalgetreu nachgebaut bis hin zum Pflasterstein – konnte man das Portal und seine Macher kennenlernen. Auf die Besucher warteten gesunde Smoothies, prickelnde Adhoc-Brause und die große Fotobox. Wer sich hier mit seinen Freunden ablichten ließ, konnte sich kurz darauf über sein Foto auf Facebook freuen.

„Die Expopharm hat uns und unseren Besuchern sehr viel Spaß gemacht“, sagt Herausgeber Thomas Bellartz. „Die Resonanz auf Messestand und unsere Angebote war überragend. Wir haben viele Gespräche führen können und werden Lob, aber natürlich auch Anregungen und Kritik aufnehmen und umsetzen. Für uns ist deshalb schon jetzt klar: In München 2018 werden wir wieder mit dabei sein.“

Digitale Lösungen standen auch beim Softwarehaus ADG im Vordergrund. Hier ist man zufrieden mit der Reaktion der Besucher: Die App zum Übermitteln von Rezepten mit vollständiger Integration ins Kassensystem sei sehr gut angekommen, sagt Geschäftsführer Joachim von Morstein. Dasselbe gelte für die neue digitale Freiwahl, die aus der Kasse heraus gesteuert werden könne, das automatisierte Preismanagement mit Funketiketten und die neue Gutscheinverwaltung. Sogar „umwerfend gut“ sei die Reaktion auf die nächste Generation der Kassensoftware gewesen, die an zwei Plätzen in Ansätzen vorgestellt wurde.

Nebenan beim MVDA konnte Linda 24/7 präsentiert werden. Das Motto lautet Click & Collect, Kunden sollen Artikel in der „digitalen Filiale“ vorbestellen und anschließend in der Apotheke abholen können. Man habe bereits viele Apotheken für die Umsetzung des neuen Konzepts gewinnen können. Auch die Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag, die Weiterentwicklung des MVDA und „Green Linda“ seien überdurchschnittlich gut angekommen.

Mit den Ergebnissen der Themenpräsentation sowie den geführten Gesprächen mit den Entscheidern – Mitgliedern sowie Industrie – sei man sehr zufrieden, so eine Sprecherin. Die Messe an sich sei aber deutlich schwächer besucht gewesen als in den Vorjahren. „Wir sehen hier Handlungsbedarf bei den Organisatoren, das Konzept attraktiver zu gestalten.“

„Unheimlich viel los“ war bei Elac Elysée. „So habe ich das in den vergangenen Jahren nicht erlebt“, sagt Geschäftsführer Frank Baer. Zahlreiche Anfragen seien von potenziellen Partnerapotheken gekommen. Auch Industriepartner – neue wie bestehende – seien gut vertreten gewesen. „Das Interesse an der Elac war für mich ein kleines Highlight“, so Baer. Für ihn und sein Team geht es gleich weiter: In der kommenden Woche steht die Jahrestagung auf Mallorca an, rund 100 Inhaber sowie 120 Gäste werden erwartet. Eine Kleinigkeit verrät er schon: „Elac wird künftig auch online vertreten sein.“

„2017 werden in der Gesamtheit gute Ergebnisse erwartet, sehr zufriedene Partnerapotheken sind die Folge“, sagt Baer. „Das treibt uns an.“ Wenn es gut läuft, wird bereits in diesem Jahr die Schwelle von 500 Mitgliedsapotheken überschritten. 2018 steuert Elac auf 500 Partnerapotheken zu, laut Baer wird die Schwelle wahrscheinlich sogar schon in diesem Jahr genommen. Zahlreiche Übergaben seien zu beobachten, unter anderem aus Altersgründen. Und viele Apotheker warteten gespannt auf das Skonto-Urteil, „wobei wir dabei relativ entspannt sind“.

Viel los war auch am Stand von Wepa; der Bedarfslieferant hatte seine neue Software LabXpert dabei, die die verschiedenen Stationen der Rezeptur miteinander verbindet. Firmenchef Dr. Christian Ciesielski ist zufrieden mit der Resonanz: „Die Expopharm war für uns wieder ein großer Erfolg – im Vergleich zu den Vorjahren durften wir in 2017 sogar mehr Standbesucher bei uns begrüßen.“ Auch die Messeorganisation sei wie immer perfekt gewesen. „Ganz sicher werden wir auch in 2018 wieder die Expopharm nutzen, um die Wepa zu präsentieren.“

Ebenfalls eine Antwort auf den Versandhandel soll „Vpoint Pick-up“ sein. Das Gerät des Automatenherstellers BD Rowa, das früher auf den Namen Visavia hörte und jetzt als Abholterminal zu neuem Leben erweckt werden soll, ist eine Ergänzung zu „Vmotion“. Die digitale Sichtwahl sollen Apotheken demnächst an Hersteller vermarkten können. Und schließlich sollen Apotheken den Kunden via Retargeting auch dann noch via Social Media erreichen, wenn er die Apotheke bereits verlassen hat.

Die neuen Tools kamen laut Sales Director Dirk Bockelmann gut an: „Die Kunden waren begeistert und wir konnten die gesteckten Ziele hinsichtlich Auftragseingang und Anzahl qualifizierter Leads auf dem Niveau von 2015 abschließen.“ Das sei für ihn und Vertriebsleiter Björn Schleheuser ein wichtiges Signal gewesen. Denn Anfang des Jahres sei wegen des EuGH-Urteils eine eher verhaltene Investitionsbereitschaft zu spüren gewesen. „Gestärkt mit neuen Lösungen und Produkten starten wir in das neue Geschäftsjahr 2018.“ Die Stimmung in der Firma sei großartig, „weil Apotheke unsere Leidenschaft ist“. 2018 werde man voraussichtlich das erste Mal in der Firmengeschichte 1000 Kommissionierer bauen und ausliefern. „International geben wir in Schweden und den baltischen Ländern Vollgas und erweitern so unseren Wirkungskreis.“

Neu erweckt werden soll auch die Marke AbZ. Der Mutterkonzern Ratiopharm setzt bei seiner Billiglinie ganz auf die PTA. Der pinkfarbene Messeauftritt hat die Zielgruppe sofort erreicht: „Unser Stand war mehr als gut besucht“, sagt AbZ-Chef Andreas Bais. „Vor allem die Begeisterung für unsere neuentwickelte App ‚Der PTA Assistent‘ war riesig. Selbstverständlich sind wir auf der Expopharm 2018 in München gerne wieder dabei.“

Der Wort & Bild Verlag war zwar in Halle 5, wo es am Samstag deutlich ruhiger zuging, hat auf dennoch nach eigenen Angaben sehr erfolgreiche Kundengespräche geführt, sowohl im Print- als auch im Digital-Bereich. Ein weiterer Höhepunkt sei der Sonderpreis für die Danke-Kampagne inklusive Laudatio von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gewesen, so Verlagschef Andreas Arntzen. „Auf der Basis dieses Erfolgs ist die Teilnahme des Wort & Bild Verlags an der Expopharm 2018 in München fest eingeplant.“

Auch bei der Noweda ist man zufrieden. Der Messestand sei noch stärker frequentiert gewesen als in den Vorjahren, das Zusammentreffen der Branche habe Gelegenheit für zahlreiche gute Gespräche geboten. „Unser Messestand ist seit langem Treffpunkt für selbstständige Apothekerinnen und Apotheker und etabliert sich zunehmend auch als beliebter Anlaufpunkt für unsere Industriepartner. Besonders gefreut haben wir uns über die vielen positiven Rückmeldungen zu unserem Engagement für unsere Mitglieder und die inhabergeführte Apotheke.“ Als apothekereigenes Unternehmen werde man selbstverständlich auch im kommenden Jahr in München wieder mit einem Messestand vertreten sein.

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