Pharmalogistik

Schwarze Zahlen bei Trans-o-flex

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Berlin -

Trans-o-flex hat im September erstmals nach längerer Zeit wieder ein positives operatives Ergebnis (EBITDA) verzeichnet. Im kommenden Jahr soll das Ergebnis insgesamt wieder leicht positiv sein.

Der Grund für die positive Entwicklung sei der Sanierungsplan, der unter den neuen Eigentümern Amberger und Schoeller eingeschlagen wurde. So habe man sich unter anderem „schonungslos“ von unprofitablen Sendungsmengen und Kunden getrennt.

Bis 2018 sollen mehr als 56 Millionen Euro in IT, Fahrzeuge, Umschlagzentren und Mitarbeiterschulung fließen. Das Logistikgruppe strebt eigenen Angaben zufolge für die ausgewählten Zielbranchen eine dauerhafte Qualitätsführerschaft an. So habe man kürzlich die Eckpunkte der neuen Pharmalogistikstrategie vorgestellt, deren Kernelemente die aktive Temperaturführung aller Arzneimitteltransporte sowie die Digitalisierungsoffensive GDP+ seien. Damit will das komplett erneuerte Managementteam die Alleinstellungsmerkmale von Trans-o-flex absichern und ausbauen.

Wann unter dem Strich wieder schwarze Zahlen stehen werden, verrät Trans-o-flex nicht. Das EBITDA steht für den Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf materielle und immaterielle Güter und zeigt damit noch nicht das endgültige Betriebsergebnis. Investitionen und Schuldenlasten drücken das Ergebnis vor Steuern.

Im März war Trans-o-flex von der Österreichischen Post an das Familienunternehmen Schoeller/Amberger verkauft worden. Als Pharmalogistiker liegt Trans-o-flex zwar mit Markanteil von 70 Prozent unangefochten vorn, doch die Idee, das Unternehmen auch noch zum Paketdienst zu machen, ging nicht auf. Statt Geld zu bringen, verschlang das Kerngeschäft Millionen. Im Zusammenhang mit GDP waren weitere Investitionen erforderlich.

Die neuen Eigentümer waren bereit zu investieren – denn ihnen ist klar, dass am temperaturkontrollierten Transport kein Weg vorbei führen wird. „Temperaturen von 50 Grad Celsius sind in einem untemperierten Sprinter im Sommer nicht ungewöhnlich“, sagt Geschäftsführer Frank Iden. „Die GDP-Vorgaben sind definitiv sinnvoll. Wir fahren schließlich keine Lebensmittel, bei denen sie sehen, ob sie schimmelig sind – sondern Arzneimittel, von deren Qualität Menschenleben abhängen können.“

Laut Iden steigt die Nachfrage seitens der Industrie nach aktiv temperierten Transporten deutlich an, alleine im ersten Halbjahr um 20 Prozent. Nicht nur die Hersteller von Originalpräparaten, sondern auch die Generikafirmen legen Wert darauf, einen GDP-konformen Transport nachweisen zu können. Die Gesamtkosten zur Sicherung der Transportqualität steigen laut Iden ohne adäquate Angebote für die Hersteller ebenfalls.

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