Pharmakonzerne

Übernahme spart Abbvie Steuer-Milliarden

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Berlin -

Die Übernahme des irisch-britischen Konkurrenten Shire könnte dem US-Pharmakonzern Abbvie in den kommenden 15 Jahren bis zu 8 Milliarden US-Dollar (rund 5,9 Milliarden Euro) an Steuern für Humira (Adalimumab) sparen. Das haben Analysten der Forschungs- und Beratungsfirma Global Data berechnet. Derzeit hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Chicago. Ein Firmensitz in Irland würde die Steuerlast erheblich reduzieren.

Abbvie erzielt rund 60 Prozent seines Umsatzes mit Humira. Das Immunsuppressivum ist zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn, Psoriasis und Colitis ulcerosa zugelassen.

Die Übernahme bietet Abbvie auch die Chance, sein Portfolio zu diversifizieren und dadurch die Abhängigkeit von einem einzigen Präparat mit ablaufenden Patent zu reduzieren. Humira wird frühestens ab Dezember 2016 in den USA und ab April 2018 in anderen Märkten der Konkurrenz durch Biosimilars ausgesetzt sein.

Laut Global Data könnte ein Umzug von Abbvie nach Irland die jährliche Steuerquote für das Unternehmen um bis zu 7 Prozent reduzieren. Erwirtschaftet ein US-Unternehmen Gewinne im Ausland, ist es meist ratsam, diese nicht an die Zentrale in den USA zu transferieren, um den dort üblichen Steuersatz von 35 Prozent zu vermeiden – auch wenn dieser durch legale Sparmodelle meist auf 20 bis 30 Prozent gedrückt werde kann. Den Analysten von Global Data zufolge lag Abbvies offizieller Steuersatz 2013 bei 22,6 Prozent, Shires dagegen bei durchschnittlich 20,6 Prozent in den vergangenen sechs Jahren.

Sollte Abbvie seinen Firmensitz nach Irland verlegen, müsste das Unternehmen laut Global Data rund 7 Prozent weniger Steuern im Jahr zahlen, was zu einem Gewinn von mehr als 350 Millionen Dollar (rund 259 Millionen Euro) zusätzlich bedeuten würde. Allein auf den Humira-Umsatz bezogen könnte Abbvie in den nächsten 15 Jahren 5 bis 8 Milliarden Dollar (rund 3,7 bis 5,9 Milliarden Euro) sparen.

Zusätzlich könnte Abbvie von Shires Medikamenten zur Behandlung seltener Krankheiten profitieren. Shires größte Umsatzbringer sind Präparate zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizitsyndromen und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Vergangenes Jahr erzielte Shire einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro.

Shire hatte der Übernahme nach mehreren, immer wieder erhöhten Angeboten schließlich zugestimmt. Abbvie hatte zuletzt insgesamt 32 Milliarden Britische Pfund (rund 40,5 Milliarden Euro) für den Konkurrenten auf den Tisch gelegt. Abbvie wird 52,48 Pfund je Shire-Papier in bar (rund 66,41 Euro) und eigenen Aktien zahlen.

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