Generikakonzerne

Marken retten Stada

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Berlin -

Der Generikakonzern Stada spürt die Krise in Russland: Nachdem der Hersteller im vergangenen Jahr die guten Ergebnisse nur durch den schwachen Rubel getrübt sah, steht jetzt ein Minus: Im ersten Halbjahr machte Stada einen Umsatz von knapp 164 Millionen Euro in Russland, das sind 16 Prozent oder 31 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtkonzern hat dank des Zukaufs in Großbritannien um 4 Prozent auf fast genau 1 Milliarde Euro zugelegt. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte sanken die Erlöse um 1 Prozent.

Neben dem deutlich schwächeren Währungskurs habe sich in Russland ein starker Nachfragerückgang des Großhandels negativ ausgewirkt, heißt es bei Stada. Zudem sei die Nachfrage bei den Endverbrauchern deutlich rückläufig gewesen. Der Markt sei in hohem Maß durch Selbstzahler geprägt, mit diesen würden rund 92 Prozent der russischen Umsätze erzielt. In lokaler Währung sank der Umsatz um 2 Prozent.

Auch auf dem heimischen Markt kommt der Konzern mit Sitz im hessischen Bad Vilbel immer noch nicht von der Stelle: Im ersten Halbjahr setzte Stada 227 Millionen Euro um, 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Zwar habe sich das Markenproduktgeschäft der deutschen Vertriebsgesellschaften positiv entwickelt und der Export stieg um 68 Prozent. Das konnte die weiterhin rückläufigen Generikaumsätze im Land jedoch nicht ausgleichen. Insgesamt steuerte der deutsche Markt 22,6 Prozent zum Konzernumsatz bei. Im Vorjahr waren es noch 24,7 Prozent.

Der Umsatz des Kernsegments Generika verringerte sich im Berichtszeitraum um 2 Prozent auf 599 Millionen Euro, im Wesentlichen wegen der Entwicklung in Deutschland und Russland. Damit hatten Generika einen Anteil von knapp 60 Prozent am Konzernumsatz. Der Umsatz durch Markenprodukte verzeichnete im ersten Halbjahr 2014 einen deutlichen Anstieg von 14 Prozent auf 382 Millionen Euro und leistete rund 38 Prozent des Konzernumsatzes – knapp 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum.

Insbesondere durch den Zukauf des britischen OTC-Anbieters Thornton & Ross im zweiten Halbjahr vergangenen Jahres konnte der Konzern im Markengeschäft zulegen: Die Briten steuerten rund 60 Millionen Euro neu zum Ergebnis bei. Das Vorsteuerergebnis sank um 11 Prozent auf knapp 91 Millionen Euro. Unter dem Strich bewegt sich der Konzern wegen Streueffekten mit 66,8 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

„Mit dem Ausbau der margenstarken Markenprodukte setzen wir unsere Wachstumsstrategie konsequent fort und machen uns damit gleichzeitig zunehmend vom reglementierten Generikabereich – insbesondere im deutschen Markt – unabhängig“, so Stada-Chef Hartmut Retzlaff.

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