Der französische Pharmakonzern Sanofi will sich mit der Suche nach einem neuen Chef nicht allzu viel Zeit lassen. Die Besetzung des Postens sei eine „sehr wichtige Entscheidung“, sagte Interimschef und Verwaltungsratsvorsitzender Serge Weinberg dem Handelsblatt. Es sollte auch „kein halbes Jahr mehr dauern, bis wir einen neuen CEO bekanntgeben können“. Ein Franzose müsse der Neue nicht sein. Eine neue Strategie sei auch nicht vorgesehen.
Weinberg hatte nach Querelen auf den Abgang von Ex-Unternehmenschef Chris Viehbacher gedrängt. Die operativen Fehler von Viehbacher hätten sich gehäuft. „Die Vertriebsmannschaft in den USA wurde schlecht gemanagt“, begründete Weinberg sein Einschreiten. Lantus habe Marktanteile verloren.
Eine stärkere Konzentration auf das klassische Pharmageschäft wie bei Konkurrenten sei für Weinberg aber kein Thema. „Wir setzen weiter auf Forschung“, sagte Weinberg dem Blatt.
Mit rezeptfreien Medikamenten, Tierarzneimitteln und Impfstoffen wolle Sanofi ebenfalls Geschäfte machen, weil sie stabilere Ergebnisse liefern. Hier könne Weinberg sich auch Zukäufe vorstellen. „Wenn es gute Gelegenheiten gibt, wären wir dazu bereit und auch in der Lage.“ Die Teststreifen-Sparte von Bayer sei für Sanofi aber nicht interessant, so Weinberg.
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