Pharmakonzerne

Roche: Interesse an Orphan Drug

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Berlin -

Der Schweizer Pharmakonzern Roche plant offenbar die Übernahme des US-Herstellers Alexion. Medienberichten zufolge versucht der Konzern derzeit, Finanzmittel für die Übernahme zu organisieren. Mit dem Kauf würde Roche auch die Rechte an dem Antikörper Soliris (Eculizumab) erwerben, den Alexion entwickelt hat und nach eigenen Angaben in mehr als 40 Staaten vertreibt.

Eculizumab wurde 2007 als erster Komplementinhibitor zur Behandlung der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH) als Orphan Drug zugelassen. Problematisch sind laut Arzneiverordnungsreport die hohen Kosten des neuen Therapieprinzips: Pro Tag werden demnach mehr als 1200 Euro fällig, in einem Jahr somit mehr als 450.000 Euro.

In Deutschland wurden dem Report zufolge 2010 rund 40 Patienten auf Kassenkosten mit dem Wirkstoff behandelt. Außerdem ist Soliris in Deutschland zur Behandlung des atypischen Hämolytisch-Urämischen Syndroms (aHUS) zugelassen.

Alexion hat derzeit einen Marktwert von rund 21 Millionen US-Dollar an der New Yorker Börse Nasdaq, umgerechnet circa 16 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde 1992 von Dr. Leonard Bell gegründet, einem Arzt und Wissenschaftler an der Universität Yale. 2007 wurde Soliris in Europa und in den USA zugelassen.

Roche setzte im vergangenen Jahr 45,5 Millionen Schweizer Franken (rund 36,7 Millionen Euro) um und erwirtschaftete einen Gewinn von 17,2 Millionen Franken. 2012 war der Konzern mit der Übernahme des US-Gentechnikunternehmens Illumina gescheitert: Zuletzt hatte Roche 51 Dollar pro Aktie – insgesamt 6,8 Milliarden Dollar – geboten. Der Illumina-Verwaltungsrat hatte das Angebot allerdings zurückgewiesen.

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