Pharmakonzerne

Recordati will mit OTC wachsen

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Berlin -

Der italienische Pharmakonzern Recordati will sein OTC-Geschäft in Deutschland ausbauen. Vor einem Jahr hatte der Hersteller für 21 Millionen Euro sechs deutsche OTC-Marken übernommen. In diesem Jahr soll das Segment laut Geschäftsführer Dr. Jürgen Harders weiter ausgebaut werden.

Ein Viertel des Umsatzes soll 2013 mit Arzneimitteln zur Selbstmedikation erzielt werden. Derzeit hat Recordati 15 OTC-Präparate im Portfolio, darunter Rhinopront, Betadorm, JHP-Rödler, Collomack, Tirgon und Xitix. Die Marken hatte das Unternehmen im April 2012 von Cilag und McNeil, Tochterunternehmen von Johnson & Johnson, erworben.

„Mit der Investition in das OTC-Segment haben wir optimale Voraussetzungen für die zukünftige Entwicklung von Recordati geschaffen“, sagt Harders. Der OTC-Markt eröffne ein Wachstumspotential, das nicht den restriktiven und auf Kostenreduzierung ausgelegten Maßnahmen des Rx-Bereichs unterliege.

Um das OTC-Geschäft voranzutreiben, hatte Recordati zunächst die Leihaußendienstfirma aoki beauftragt. Im Februar wurden dann zehn Mitarbeiter von aoki übernommen, sechs weitere neu eingestellt und so ein eigener Außendienst aufgebaut. In diesem Jahr sollen bei Recordati weitere Mitarbeiter eingestellt werden.

Im vergangenen Jahr setzte Recordati in Deutschland 69,4 Millionen Euro um, 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 14,6 Millionen Euro lag der Entzündungshemmer Claversal (Mesalazin) vorne, obwohl die Umsätze um 3,9 Prozent zurückgingen. Positiv entwickelten sich hingegen der Calciumantagonist Corifeo (Lercanidipin) mit einem Umsatzplus von 36,5 Prozent (5 Millionen Euro), das Muskelrelaxanz Ortoton (Methocarbamol) mit einem Plus von 11 Prozent (6,4 Millionen Euro) und der Blutdrucksenker Zanipress (Enalapril/Lercanidipin) mit einem Plus von 6 Prozent (8 Millionen Euro).

Auf die OTC-Präparate entfiel 2012 ein Umsatz von 12,9 Millionen Euro, ein Plus von 31 Prozent. Dies ist Harders zufolge aber wenig aussagekräftig, weil die sechs übernommenen Präparate erst seit April zu Recordati gehören. Mit 5,1 Millionen Euro entfällt entfiel ein Großteil des OTC-Umsatzes auf die entzündungshemmende Salbe Mirfulan (Zinkoxid/Harnstoff).

Die Gesamtumsätze des italienischen Koinzerns wuchsen um knapp 9 Prozent auf 828,3 Millionen Euro. Der Gewinn lag bei 119 Millionen Euro, knapp 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland ist der drittgrößte Markt für Recordati: Knapp 9 Prozent der Umsätze werden hierzulande gemacht, in Frankreich 15 Prozent und in Italien selbst 27 Prozent.

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