Pharmakonzerne

Reckitt Benckiser spaltet Pharmasparte ab

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Berlin -

Der britische Konsumgüter- und Pharmakonzern Reckitt Benckiser (RB) plant die Abspaltung seines Arzneimittelgeschäfts. Aus der Pharmasparte soll ein eigenständiges Unternehmen in Großbritannien entstehen, das auch an die Börse gehen soll, teilte der Konzern mit. Der Umbau soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.

Konzernchef Rakesh Kapoor will, dass sich RB in Zukunft auf sein Kerngeschäft mit Haushaltsprodukten und frei verkäuflichen Medikamenten konzentriert. RB ist für Marken wie Calgon, Clearasil, Dobendan, Durex, Gaviscon, Kukident, Nurofen, Scholl und Veet bekannt.

Bei RB denkt man schon länger darüber nach, RB Pharmaceuticals abzuspalten. Schon vor vier Jahren hatte der Konzern erklärt, unter dem Konkurrenzdruck von Generika zu leiden.

Die Verkaufszahlen der 1978 eingeführten Markenprodukte Subutex/Suboxone/Temgesic (Buprenorphin) zur Behandlung der Abhängigkeit von Heroin- und Opioid-Schmerzmitteln waren zurückgegangen. Im Oktober 2013 war eine „strategische Überprüfung“ der Sparte angekündigt worden.

RB Pharmaceuticals hat seinen Sitz im US-Bundesstaat Virginia und macht fast seinen gesamten Umsatz mit Produkten zur Behandlung Heroin- und Opioid-Abhängiger. Die Sparte macht nur einen kleinen Teil von RB aus – 10 Prozent des Umsatzes von weltweit zuletzt rund 10 Milliarden Pfund entfielen auf Arzneimittel.

Derzeit arbeitet der Konzern an weiteren Rx-Medikamenten, beispielsweise einem Risperidon-Präparat. Außerdem hat sich der Hersteller die Exklusivrechte für den Wirkstoff Arbaclofenplacarbil zur Behandlung von Alkoholismus sowie für ein Naloxon-Nasenspray zur Anwendung gegen eine Opiat-Überdosierung gesichert.

Im zweiten Quartal 2014 erreichte RB einen Umsatz von 2,3 Milliarden Britischen Pfund (rund 2,9 Milliarden Euro), das sind rund 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Pharmageschäft wurde im ersten Halbjahr sogar ein Umsatzminus von 14 Prozent verzeichnet.

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