Pfizer hat einem Medienbericht zufolge 100 Milliarden US-Dollar (73 Milliarden Euro) für AstraZeneca geboten. Doch der schwedisch-britische Hersteller habe das Angebot abgelehnt, schreibt die britische Sunday Times unter Berufung auf Finanzkreise. Weitere Gespräche gebe es vorerst nicht.
Dem Bericht zufolge hätte Pfizer mit der Übernahme Steuern sparen können: Bei Tochterfirmen im Ausland sollen sich rund 70 Milliarden Dollar angesammelt haben, die bei einer Gewinnausschüttung in den USA besteuert würden.
Derzeit laufen bei Pfizer mehrere Patente ab: Nach dem Lipidsenker Sortis (Atorvastatin) und dem Potenzmittel Viagra (Sildenafil) ist voraussichtlich im Juni Lyrica (Pregabalin) an der Reihe. Mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Dollar ist das Präparat der wichtigste Blockbuster des Konzerns mit Gesamterlösen von 52 Milliarden Dollar.
AstraZeneca ist noch abhängiger von seinen Originalpräparaten, denn eigene Generika oder OTC-Produkte gibt es nicht. Der Konzern mit Sitz in London erreichte 2013 einen Umsatz von rund 26 Milliarden Dollar. Im Vorjahr waren es noch rund 28 Milliarden Dollar, 2011 sogar 34 Milliarden Dollar.
Wichtigste Aktionäre sind die Finanzinvestoren BlackRock, Invesco und Axa sowie die schwedische Industriellenfamilie Wallenberg, der auch der Hamburger Leukoplast-Hersteller BSN Medical gehört.
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