Pharmakonzerne

Novartis: Lizenz für Google-Kontaktlinse

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Berlin -

Googles Idee einer „smarten Kontaktlinse“ für Diabetiker hat einen großen Schritt Richtung Markteinführung gemacht: Der Schweizer Pharmakonzern Novartis nimmt eine Lizenz für die Technologie auf. Damit werde die auf Augenmedizin spezialisierte Tochter Alcon eigene Produkte entwickeln und vermarkten können, kündigte Novartis an.

Die elektronische Kontaktlinse wurde in der Forschungsabteilung Google X entwickelt. Im Januar stellte der Internetkonzern einen Prototyp vor: Dabei ist zwischen zwei Schichten ein Glukosesensor und ein Miniatur-Funkchip integriert. Die Linse messe jede Sekunde die Glukose-Werte in der Tränen-Flüssigkeit und übertrage die Daten an eine Smartphone-App. Der Prototyp sei in mehreren klinischen Forschungsstudien erprobt worden.

Chip und Sensor seien so winzig wie Glitzer-Partikel und die Antenne dünner als das menschliche Haar, hieß es. Es werde auch erwogen, für Warnsignale Mikro-LEDs direkt in die Linse zu integrieren. Die Entwickler schränkten damals aber ein, dass es noch ein weiter Weg bis zu einem fertigen Produkt sei.

Zusammen wollen Alcon und Google X die Kontaktlinsen nun weiter entwickeln. Novartis will sich dabei hauptsächlich auf zwei Bereiche konzentrieren: Die Linse soll Diabetikern helfen, ihren Glukosespiegel regelmäßig zu überwachen, und bei Altersweitsichtigkeit eingesetzt werden.

Die Vereinbarung zwischen den beiden Konzernen umfasst die klinische Entwicklung und den Vertrieb der Linse. Die Kooperation muss noch von den Wettbewerbsbehörden abgenickt werden.

Bei Google X forschen Wissenschaftler nach Technologien für die Zukunft. Neben der Datenbrille Google Glass stammt aus den Labors zum Beispiel ein Projekt für den Internet-Zugang in abgelegenen Regionen mit Hilfe großer Ballons. Google forscht außerdem seit Jahren an selbstfahrenden Autos und startete im vergangenen Jahr ein groß angelegtes Roboter-Projekt.

Auch das Fraunhofer-Institut hatte 2012 von einem Projekt für eine Kontaktlinse mit Sensor und Funkchip berichtet. Bereits 2011 hatten Forscher der Universität Michigan in Tierversuchen eine Korrelation der Zuckerwerte in Blut und Tränenflüssigkeit nachgewiesen.

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