Pharmakonzerne

Merck wird schrill

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Berlin -

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck hat ein neues Logo. Das neue Design sei inspiriert „von der bunten und formenreichen Welt unter einem Mikroskop“, heißt es. Das alte Logo wird langfristig aus dem Markt verschwinden. Die Arzneimittelpackungen sollen sukzessive umgestellt werden. Außerdem firmieren die Sparten Serono und Millipore künftig ebenfalls unter der Dachmarke Merck.

Das neue Logo wird bunt und soll keine einheitliche Farbgebung haben. Ausgewählt wurden zwölf Farben, die immer in Kombination von drei Farben zusammen verwendet werden. Merck will mit dem neuen Auftritt laut eigenem Bekunden den Wandel vom klassischen Pharma- und Chemieanbieter zum globalen Wissenschafts- und Technologieunternehmen darstellen. „Eine umfassende externe und interne Analyse hatte gezeigt, dass wir unseren Marktauftritt deutlich emotionalisieren mussten, um im Markt und von Bewerbern als lebendiges Technologieunternehmen wahrgenommen zu werden“, sagt ein Sprecher.

Nicht überall kommt das Logo gut an. „Sehr merck-würdig“, titelte das Marketing-Fachblatt Horizont. Entwickelt hat den Auftritt demnach Future Brand in London. Die Agentur arbeitet unter anderem für Bentley, Nespresso und die US-Army.

Noch tragen die Packungen das alte blaue Merck-Logo. Das neue Design werde sukzessive eingeführt. Welche Medikamente zuerst umgestellt würden, sei noch nicht entschieden. „Uns ist wichtig, die regulären Lieferabläufe nicht zu beeinträchtigen und Patienten wie gewohnt zu versorgen“, sagt der Sprecher.

Die Spartenbezeichnungen Serono und Millipore werden abgeschafft. Die Bereiche treten künftig als Biopharma-Geschäft beziehungsweise als Life-Science-Geschäft des Konzerns auf. Neben der Dachmarke werde weltweit ein „buntes M“ als ergänzendes Element genutzt. Wichtig sei der Buchstabe besonders in den USA und Kanada. Dort darf der Pharmakonzern aus rechtlichen Gründen die Marke Merck nicht nutzen. „Das aufmerksamkeitsstarke M soll die Zugehörigkeit unseres dortigen Biopharma-Geschäfts EMD Serono zum Gesamtunternehmen signalisieren“, sagt der Sprecher.

Merck hält die Rechte am Namen und der Marke Merck weltweit bis auf in den USA und Kanada. In diesen beiden Ländern trete das Unternehmen daher auch künftig mit anderen Namen auf: Als EMD Serono im Biopharma-Geschäft, als EMD Performance Materials im Material-Geschäft sowie – bis zum Abschluss der geplanten Übernahme von Sigma-Aldrich – als EMD Millipore im Life-Science-Geschäft.

Auch auf Führungsebene wird es einen Wechsel geben: Stefan Oschmann wird den Vorsitz der Geschäftsleitung von Karl-Ludwig Kley übernehmen. Oschmann soll den Pharmakonzern mit Ende der Hauptversammlung am 29. April leiten. Kley geht nach acht Jahren an der Unternehmensspitze in den Ruhestand.

Merck erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 39.000 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von rund 11,5 Milliarden Euro. Wichtigster Umsatzbringer ist das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten: In der Sparte Merck Serono wurden mit Präparaten wie Rebif, Erbitux, Gonal-f, Concor, Glucophage und Euthyrox rund 5,8 Milliarden Euro (plus 1,7 Prozent) erwirtschaftet. Das Consumer-Geschäft legte um 3 Prozent auf knapp 770 Millionen Euro zu. Dabei entfallen 386 Millionen Euro auf die Schwellenländer und 361 Millionen Euro auf Europa.

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