Pharmakonzerne

Merkel eröffnet Takeda-Halle

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Oranienburg -

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat heute die dritte Produktionshalle des japanischen Pharmakonzerns Takeda in Oranienburg bei Berlin eröffnet. In das Projekt waren rund 100 Millionen Euro investiert worden, dadurch entstanden 180 neue Jobs. 23 Millionen Euro steuerte dabei das Land Brandenburg zu.

Deutschland habe ein großes Interesse am Ausbau der Zusammenarbeit mit Japan, sagte Merkel in der Festansprache. Oranienburg zeige, wie das praktisch funktionieren könne. Zugleich betonte sie die Bedeutung des freien Handels und sprach sich für das derzeit von der EU mit Japan diskutierte Freihandelsabkommen aus. Offener, fairer Wettbewerb führe zu einer Gewinnsituation für beide Seiten.

Ein Grund für die Investition in Brandenburg sei auch die gute Fachkräftebasis, sagte Merkel. Deutschland könne stolz sein auf das duale Ausbildungssystem aus Theorie und Praxis. Es fehlten aber zunehmend Fachkräfte in IT-Bereichen. Sie könne jungen Menschen diesen Bereich nur empfehlen. „Das hat Zukunft“, sagte Merkel. Zuvor hatte sie sich bei einem Rundgang die computergesteuerte Produktion von Tablettenschachteln und den Einsatz von 3D-Druckern angeschaut.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte vor Journalisten, Takeda sei nach der Eröffnung einer neuen Fertigung von Rolls-Royce südlich von Berlin die zweite Großinvestition, die diese Woche in Brandenburg eröffnet wurde. „Brandenburg ist ein guter Standort zum Investieren.“ Das Engagement von Takeda werde nachhaltige Effekte für die Region haben. Angesichts von Problemen etwa bei Bombardier im nahe gelegenen Hennigsdorf mache das Projekt Mut.

Takeda ist der größte japanische Pharmakonzern. 2011 übernahm er den Hersteller Nycomed und damit den Standort Oranienburg sowie die Produktion in Singen in Baden-Württemberg. Bundesweit sind rund 2000 Menschen bei Takeda beschäftigt, in Oranienburg sind es fast 800.

Hergestellt werden unter anderem Mittel gegen Magen-Darm-Erkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Medikamente. Zuletzt wurden rund sechs Milliarden Tabletten und Kapseln im Jahr produziert. Davon gingen 98 Prozent in den Export.

Die Ursprünge der Arzneimittelproduktion in Oranienburg gehen auf Heinrich Byk zurück, der 1873 ein Unternehmen zunächst in Berlin gründete. 1885 verlagerte er die Produktion komplett nach Oranienburg. Zu DDR-Zeiten war hier das VEB Chemisch-Pharmazeutische Werk Oranienburg angesiedelt.

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