Pharmakonzerne

Merck will keine Biosimilars

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Darmstadt -

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck hat 2016 dank der Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich Rekordergebnisse verbucht. Die Erlöse legten um 17 Prozent auf den neuen Höchstwert von 15 Milliarden Euro zu, der Zukauf von Sigma-Aldrich sorgte dabei für einen Sprung von mehr als 16 Prozent. Aus eigener Kraft wuchs Merck um 3,2 Prozent. „Es war ein gutes Jahr, sowohl in strategischer als auch in finanzieller Hinsicht“, sagte Vorstandschef Stefan Oschmann. Der Gewinn stieg um 46 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro.

Merck, 1668 gegründet, hatte Sigma-Aldrich für rund 13 Milliarden Euro übernommen und im November 2015. Der Umsatz in der Sparte Life-Science – Geschäfte um Gesundheit, Pflanzenschutz, Saatgut und Biotechnologie – sprang daher um fast 69 Prozent hoch. Ohne den Beitrag der Übernahme wären es gut sechs Prozent gewesen.

Zu möglichen Eingriffen von US-Präsident Donald Trump in das amerikanische Gesundheitssystem gab sich Oschmann gelassen. Es gebe verschiedene Signale: „Wir können noch nicht sagen, was die neue Regierung vorhat.“ Auch sei bisher nicht abzusehen, ob es zu einer stärkeren Abschottung der US-Wirtschaft komme. „Wir spielen positive und negative Szenarien durch“, berichtete der Merck-Chef.

Trump hatte die Pharmabranche im Wahlkampf scharf kritisiert und einen härteren Kurs bei Preisverhandlungen für Medikamente im staatlichen Gesundheitssystem angekündigt. Die USA sind der größte Markt der Pharmaindustrie. Mit Sigma-Aldrich hat Merck seine Position dort stark ausgebaut.

2016 habe man aus der Übernahme Synergien von 105 Millionen Euro erzielt – 15 Millionen Euro mehr als geplant, sagte Finanzchef Marcus Kuhnert. Die zunächst gestiegene Verschuldung sank um neun Prozent auf rund 11,5 Milliarden Euro.

In der Healthcare-Sparte stiegen die Umsätze bei steigenden Forschungsausgaben aus eigener Kraft um 4,6 Prozent. Beim Multiple-Sklerose-Medikament Rebif, dem lukrativsten Mittel von Merck, fielen die Erlöse jedoch etwas. Das Geschäft mit Biosimilars – Nachahmerprodukten für biotechnologisch hergestellte Arzneien – will Merck indes verkaufen. Man befinde sich in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ und erwarte einen Vollzug noch in diesem Jahr.

Für 2017 setzt sich der Konzern vorsichtige Ziele. Der Umsatz soll erneut leicht aus eigener Kraft im Vergleich zum Vorjahr steigen, der bereinigte Gewinn (Ebitda) in etwa stabil bleiben. Die Aktionäre profitieren: Die Dividende soll um 15 Cent auf 1,20 Euro steigen.

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