Pharmakonzerne

Lilly schließt Standort in Gießen

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Berlin -

Eli Lilly setzt in Deutschland den Rotstift an. Im kommenden Jahr will der US-Konzern die Niederlassung in Gießen schließen. Die Arzneimittel sollen künftig in Spanien verpackt werden. Der Vertrieb soll an einen externen Dienstleister ausgelagert werden. Von der Schließung sind rund 230 Mitarbeiter betroffen.

Ein Grund für die Kürzungen sind laut Lilly bevorstehende Patentabläufe sowie ein Überschuss an Verpackungskapazitäten. „Die Entscheidung von Eli Lilly and Company den Standort Gießen zu schließen, ist ein herber Schlag für uns“, sagte Paul Holohan, Geschäftsführer der Gießener Niederlassung.

Zusammen mit dem Betriebsrat solle eine sozial verträgliche Lösung für die betroffenen Mitarbeiter gefunden werden. Derzeit würden Mögliche Weiterbeschäftigungen geprüft.

Auf die deutsche Zentrale in Bad Homburg hat die Kosteneinsparung demnach keine Auswirkung. Dort sitzen die Geschäftsführung, die Bereiche Marketing, Vertrieb sowie Informationstechnologie und die Personal-, Finanz- und Medizinische Abteilung. Im schleswig-holsteinischen Norderfriedrichskoog stellt der Konzern unter anderem Fertigarzneimittel und Wirkstoffe her.

Die Niederlassung in Gießen wurden 1961 gegründet. Dort werden Arzneimittel verpackt und etikettiert. Jährlich verlassen etwa 16 Millionen Verpackungen die Hallen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Vertrieb der Produkte. Gießen ist der Hauptempfänger von Halbfertigwaren in Europa. Zudem liefert Lilly von Gießen aus die Fertigware in rund 90 Länder. Rund 5300 Großhändler, Apotheken, Krankenhäuser und Veterinäre gehören zu den Kunden.

Lilly Deutschland erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 489 Millionen Euro. Weltweit wurden 22,6 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Insgesamt beschäftigt Eli Lilly rund 38.400 Mitarbeiter, davon rund 970 in Deutschland.

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