Pharmakonzerne

Kartellamt genehmigt Transparenzkodex

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Berlin -

Das Bundeskartellamt hat den Transparenzkodex der „Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie“ (FSA) genehmigt. Im November 2013 hatte die FSA-Mitgliederversammlung den neuen Kodex verabschiedet und sich zu mehr Transparenz verpflichtet. Für die rund 60 Mitgliedsunternehmen in Deutschland sind die Regelungen ab sofort gültig.

Laut dem neuen Kodex müssen die FSA-Mitgliedsunternehmen ab 2015 alle mittel- und unmittelbaren geldwerten Zuwendungen an Ärzte und Apotheker dokumentieren. Dies gilt für die Bereiche Forschung und Entwicklung, Spenden und Zuwendungen, Sponsoring und andere finanzielle Förderungen, Einladungen zu Fortbildungsveranstaltungen sowie Dienstleistungs- und Beratungshonorare. Ab 2016 sollen die Zuwendungen, jährlich aktualisiert, auf den Websiten der Unternehmen veröffentlicht werden.

„Die Regeln sind vorhanden. Jetzt kommt es darauf an, sie umzusetzen. Dazu bedarf es nicht nur der Anstrengung unserer Mitgliedsunternehmen. Auch die Partner im Gesundheitswesen, insbesondere die Ärzte müssen zustimmen“, sagte Kurt Arnold, Vorstandsvorsitzender des FSA. Denn die Empfänger von Zuwendungen müssen ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung geben. Verweigern sie diese, sollen die Unternehmen die Beträge als Gesamtsumme ausweisen.

Grundlage des FSA-Transparenzkodex sind die vom europäischen Dachverband der forschenden Pharma-Unternehmen (EFPIA) im Juni 2013 festgelegten Standards des EFPIA Transparency Code. Sie wurden vom FSA in einen nationalen Kodex für Deutschland überführt.

Die FSA formuliert seit ihrer Gründung 2004 durch Mitglieder des VfA Verhaltensregeln für die Industrie und die medizinischen Fachkreise. Damit solle die Zusammenarbeit im pharmazeutischen Bereich gefördert und ein fairer Wettbewerb der Unternehmen untereinander sichergestellt werden.

Regelverstöße ahndet die „Kontroll- und Sanktionierungsinstanz der Pharmaindustrie“ nach eigenen Angaben mit Abmahnungen, Geldbußen, Namensnennungen und öffentlichen Rügen. Die angeschlossenen Unternehmen repräsentieren mehr als 70 Prozent des deutschen Pharma-Markts.

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