Pharmakonzerne

Hospira bietet wohl um Danone-Sparte mit APOTHEKE ADHOC/dpa, 30.07.2014 14:33 Uhr

Interessiert an Danones Sparte für medizinische Ernährung: Medienberichten zufolge will sich Hospira das Spezialnahrungsgeschäft der Franzosen sichern. Foto: Danone
Berlin - 

Verschiedenen Medienberichten zufolge verhandelt der US-Pharmakonzern Hospira mit dem französischen Getränke- und Lebensmittelkonzern Danone über dessen Sparte für medizinische Ernährung.

Laut einem Bericht der Financial Times wird das Geschäft mit fast fünf Milliarden Dollar (rund 3,7 Milliarden Euro) bewertet. Bei Hospira sorgten die Gerüchte um die Zukaufpläne zu Wochenbeginn zeitweise für ein Plus von knapp fünf Prozent an der US-Börse.

Auch der schweizerische Nahrungsmittelkonzern Nestlé und der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius hatten mit Danone über das Spezialnahrungsgeschäft verhandelt. Ob die beiden Konzerne noch interessiert sind, ist unklar.

Laut Danone ist die Sparte mit Sitz in Amsterdam dank einer höheren Nachfrage in China, Brasilien, der Türkei und Großbritannien um mehr als 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Der Konzern war 2007 in den Markt für medizinische Nahrung eingestiegen. Damals hatte Danone den niederländischen Babynahrungs- und Medizinkosthersteller Numico übernommen.

Ein Grund für das Interesse von Hospira, das seinen Hauptsitz in Illinois hat und weltweit rund 17.000 Mitarbeiter beschäftigt, könnte eine mögliche Steuervermeidung sein. In den vergangenen Monaten hatte es einige solcher „Inversion Deals“ gegeben, bei denen US-Unternehmen ihren Hauptsitz ins Ausland verlagern, um Steuern zu sparen.

So hatten Analysten etwa bei Abbvies Übernahme von Shire berechnet, dass der Deal dem US-Pharmakonzern in den kommenden 15 Jahren bis zu 8 Milliarden US-Dollar (rund 5,9 Milliarden Euro) an Steuern nur für Humira einsparen könnte.

US-Präsident Barack Obama hatte die Unternehmen, die solche „Inversion Deals“ abschließen, als Firmendeserteure bezeichnet, die mit solchen Geschäften im Prinzip auf ihre US-Staatsbürgerschaft verzichten würden.

Für Danone wäre der Verkauf weniger bedeutend: Medizinische Ernährung macht den kleinsten Anteil am Umsatz des Konzerns aus; 2012 lag der Anteil der Sparte bei 6 Prozent. Insgesamt erwirtschaftete Danone knapp 30 Milliarden Euro.