GSK/Novartis

Der neue OTC-Riese

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Berlin -

Mit GSK/Novartis entsteht ein neuer OTC-Gigant mit rund 10 Milliarden US-Dollar Umsatz weltweit. Von der Fusion wurden hierzulande selbst leitende Angestellte überrascht; entsprechend unklar ist noch, wie es für Mitarbeiter und Kunden weitergeht. Zum Gemeinschaftsunternehmen gehören künftig zahlreiche prominente Marken, die nicht nur aus der Apotheke, sondern auch aus dem Mass Market bekannt sind.

Während das OTC-Geschäft von Novartis in München betreut wird, laufen bei GSK seit Ende 2011 die Fäden für ganz Westeuropa in Hamburg zusammen. Anders als die Schweizer, deren Produkte ausschließlich in der Apotheke erhältlich sind, haben die Briten einen festen Stand im Einzelhandel.

Insgesamt erlöst GSK hierzulande mit Consumer-Produkten rund 350 Millionen Euro, das ist ein Fünftel des Gesamtumsatzes. Der größte Teil entfällt dabei auf Mundspüllösungen sowie Zahnpasten und -bürsten: Mit Marken wie Chlorhexamed und Corsodyl (Apotheke) sowie Dr. Best, Corega, Odol/Odel-med3, Parodontax und Sensodyne kommt der britische Konzern auf einen Marktanteil von rund 25 Prozent im Bereich der Mundhygiene.

Rund 40 Millionen Euro dürften noch auf OTC-Marken wie Alli, BesserAtmen, Cetebe, Formigran, Niquitin, Physiogel, Stieprox und Zovirax entfallen. Das Geschäft ist in den vergangenen Jahren auf ein Viertel seines ursprünglichen Volumens eingebrochen, weil der Mutterkonzern sein Portfolio bereinigt hat.

So ging Ende 2009 Eunova für 12 Millionen Euro an Stada. Im Mai 2012 wurden Abtei, Fagorutin, Granu Fink, Lactacyd und Settima an Omega verkauft. Alleine die Drogeriemarke stand für Erlöse von knapp 50 Millionen Euro, die Prostatamittel für weitere 10 bis 15 Millionen Euro. Neu hinzu kamen bei GSK dagegen die ehemaligen Produkte von Stiefel.

Der OTC-Umsatz von Novartis in Deutschland lag im vergangenen Jahr bei rund 200 Millionen Euro; 56 Prozent davon werden mit Voltaren-Produkten erwirtschaftet. Weitere große Marken sind Fenistil, Otriven, Lamisil und Nicotinell. Nach Bayer und Ratiopharm ist Novartis nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von 5 Prozent die Nummer 3.

Spannend wird die Frage, welche Folgen die Fusion für das Geschäft in Deutschland haben wird. GSK hat bereits angekündigt, auf lange Sicht pro Jahr 400 Millionen Euro in dem Bereich einsparen zu wollen. Bei Novartis arbeiten unter der Leitung von Frank Hauerken rund 200 Mitarbeiter, davon 70 im Außendienst. Die Hamburger Zentrale von GSK führt Anton van de Putte; rund 550 Mitarbeiter sind im Bereich Consumer tätig. Überschneidungen gibt es auch bei den Produkten, etwa bei den Herpescremes und den Raucherentwöhnungsmitteln.

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