Der wegen eines mutmaßlichen Bestechungsskandals in China in die Schlagzeilen geratene britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) stellt sein Bonus-System um. Ärzte sollen etwa nicht mehr für Vorträge bezahlt werden.
Die Boni sollen sich künftig an einem ganzen Bündel von Faktoren orientieren. Strikt an die Zahl verschriebener Medikamente gekoppelte Erfolgshonorare sollen auch abgeschafft werden. Zudem sollen etwa Ärzte nicht mehr dafür bezahlt werden, dass sie Kollegen über GSK-Produkte informieren.
Das neue Bonussystem will GSK Anfang 2015 in allen Ländern umsetzen. Die Änderung bei der Honorierung von Vorträgen soll ein Jahr später weltweit umgesetzt werden. Dann sollen keine Gesundheitsexperten mehr von GSK dafür bezahlt werden, wenn sie vor Publikum sprechen, das Medikamente verschreiben oder Verschreibungen beeinflussen kann.
Der Konzern stand zuletzt insbesondere in China unter Druck. GSK hatte im Sommer in Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen den Chef seiner China-Sparte ausgetauscht. Die Briten sollen Ärzte und Behördenvertreter geschmiert haben, um die Verkaufszahlen anzukurbeln und Medikamentenpreise hochzutreiben. Auch gegen andere Pharmafirmen wird in China in diesem Zusammenhang ermittelt.
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