GlaxoSmithKline (GSK) sucht einen Nachfolger für Konzernchef Sir Andrew Witty. Wie das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf Gespräche mit einigen Investoren berichtet, hat Aufsichtsratschef Sir Philip Hampton Headhunter mit der Suche beauftragt. Mindestens bis 2017 soll Witty aber im Amt bleiben und in den Prozess miteinbezogen werden.
Zu den potenziellen internen Kandidaten gehören laut WSJ Abbas Hussain, Leiter der Pharmasparte, Emma Walmsley, die das Consumer-Geschäft betreut, und Finanzchef Simon Dingemans.
Witty steht seit Längerem unter Druck, unter anderem, weil sich der Aktienkurs von GSK im Vergleich zum Rest der Branche unterdurchschnittlich entwickelt hat. Der studierte Betriebswirt ist seit 25 Jahren bei GSK; im Mai 2008 konnte er sich gegen den späteren Sanofi-Chef Chris Viehbacher durchsetzen.
GSK befindet sich in einer empfindlichen Restrukturierungsphase und war zuletzt in die Verlustzone gerutscht. Verschiedene Investoren fordern eine Aufspaltung des Konzerns. Sie könnten auch auf eine externe Neubesetzung drängen. Die Sunday Times nannte David Epstein, Pharmachef von Novartis, als möglichen Kandidaten.
Witty hält eine Konzernaufspaltung grundsätzlich für denkbar, allerdings mittel- bis langfristig. Ganz konkret sprach er den OTC-Bereich an: „Die Consumer-Sparte ist so groß, dass sie eines Tages ein eigenes Leben haben könnte.“ Im vergangenen Jahr hatte GSK für 16 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) seine Onkologikasparte an Novartis abgegeben und im Gegenzug das Impfstoffgeschäft der Schweizer ohne Grippemittel für 7,1 Milliarden Dollar übernommen. Außerdem gründeten die beiden Branchenriesen ein Joint Venture für das OTC-Geschäft, bei dem Novartis sein 36,5-prozentiges Aktienpaket erstmals nach drei Jahren abgeben kann.
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