Pharmakonzerne

Brandicourt: Von Bayer zu Sanofi

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Berlin -

Der französische Pharmakonzern Sanofi hat offenbar einen Kandidaten für das Amt des Konzernchefs gefunden: Olivier Brandicourt, derzeit Chef der Pharmasparte von Bayer, soll Medienberichten zufolge auf Christopher Viehbacher folgen. Sanofi hatte sich Ende Oktober von Vierhbacher getrennt, übergangsweise führt Verwaltungsratsschef Serge Weinberg die Geschäfte.

Brandicourt leitet seit November 2013 den Teilkonzern Bayer Healthcare. Zuvor war er in der Leitung von Pfizer beschäftigt und verantwortete dort die Geschäftseinheiten Wachstumsmärkte und etablierte Produkte. Davor war der Mediziner bei Warner-Lambert/Parke-Davis unter anderem für die Bereiche Medical und Marketing verantwortlich.

Nach dem Medizinstudium absolvierte Brandicourt ein Biologiestudium. Anschließend war er zwei Jahre als Arzt in der heutigen Republik Kongo und acht Jahre am Institut für Infektions- und Tropenkrankheiten in Paris tätig, für das er in West- und Zentralafrika über Malaria forschte. Brandicourt ist Ehrenmitglied des Royal College of Physicians in London und Mitglied des Children’s Aid Society’s Board of Trustees in New York.

Nachdem es bereits in der vergangenen Woche Gerüchte über die Nachfolge gegeben hatte, berichtete nun die französische Zeitung „Le Figaro“, dass Brandicourt noch in dieser Woche berufen werden könnte.

Sanofi hatte Mitte Dezember angekündigt, dass die Suche nach einem neuen Chef nicht viel Zeit in Anspruch nehmen solle. Weinberg hatte nach Querelen auf den Abgang von Ex-Unternehmenschef Viehbacher gedrängt. Die operativen Fehler von Viehbacher hätten sich gehäuft. „Die Vertriebsmannschaft in den USA wurde schlecht gemanagt“, begründete Weinberg sein Einschreiten. Lantus habe Marktanteile verloren.

Medienberichten zufolge hatte sich Viehbacher nach Gerüchten um seine Entlassung Anfang September mit einem Brief an den Verwaltungsrat gewandt. In dem Schreiben bat er den Berichten zufolge um den Erhalt seines Jobs und verteidigte den Umbau des Konzerns. Gerüchte um die Zukunft von Viehbacher bei Sanofi gab es schon seit einiger Zeit. Der Stein des Anstoßes: Viehbacher soll im Sommer ohne Absprache eine Initiative gestartet haben, ein acht Milliarden US-Dollar schweres Paket verschiedener Arzneimittel zu verkaufen.

Viehbacher hatte seinen Posten bei Sanofi 2008 angetreten. Zuvor war er Nordamerika-Chef der Pharmasparte von GlaxoSmithKline (GSK). Der Wirtschaftsprüfer begann seine Karriere bei der Prüfungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers. Von 1988 an arbeitete Viehbacher 20 Jahre lang bei GSK, wurde Geschäftsführer in Frankreich und später für Europa. 2007 unterlag Viehbacher bei der Bewerbung um den GSK-Chefposten. Der damalige Europa-Geschäftsführer Andrew Witty trat die Nachfolge von Jean-Pierre Garnier an.

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