Pharmakonzerne

Novartis: Grippeimpfstoffe gehen an bioCSL

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Berlin -

Der Impfstoffmarkt wird immer übersichtlicher: Novartis verkauft seine Grippeimpfstoffe für 275 Millionen US-Dollar (216 Millionen Euro) an den australischen Hersteller CSL. Die Präparate sollen in das Portfolio des Tochterunternehmens bioCSL integriert werden, das bereits den Grippeimpfstoff Afluria anbietet.

Novartis hatte seine Impfstoffsparte – mit Ausnahme der Grippeimpfstoffe – bereits im Frühjahr für 7,1 Milliarden Dollar an GlaxoSmithKline (GSK) verkauft. Für die Grippeimpfstoffe Begripal, Fluad und Optaflu musste Novartis einen eigenen Käufer finden.

Mit der Übernahme sinkt die Zahl der Anbieter weiter: Abbott, bioCSL, GSK, die AstraZeneca-Tochter MedImmune, Novartis und Sanofi Pasteur MSD haben laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in dieser Saison eine Stammanpassung genehmigen lassen. Eine Zulassung haben außerdem der seit 2011 zu Janssen-Cilag gehörende Hersteller Crucell und der US-Konzern Baxter.

Tatsächlich sind in dieser Saison aber nur wenige Anbieter am Markt: Bei Ausschreibungen in zehn Bundesländern haben vor allem Abbott und Sanofi Pasteur Zuschläge erhalten. Abbott versorgt exklusiv Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. In Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen haben beide Konzerne Lose gewonnen. In Sachsen-Anhalt hat neben Abbott und Sanofi Pasteur auch GSK Zuschläge erhalten. Sachsen wird von Sanofi Pasteur und bioCSL versorgt und Bremen exklusiv von Novartis.

Für die Impfstoffe von Baxter und Janssen-Cilag liegt in diesem Jahr laut PEI keine Stammanpassung vor. Janssen-Cilag, die Pharmasparte des Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson (J&J), hat sich bereits zu großen Teilen von dem klassischen Impfstoffgeschäft verabschiedet, um sich auf die Entwicklung innovativer Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten zu konzentrieren. Derzeit arbeitet der Konzern unter anderem an einem Impfstoff gegen Ebola.

Im vergangenen Jahr kündigte die Konzerntochter Crucell an, die Herstellung des Grippeimpfstoffs Inflexal und des Hepatitis-A-Impfstoffs Epaxal einzustellen. In Sachsen-Anhalt, wo Janssen-Cilag für seinen Grippeimpfstoff den Zuschlag für die Region Dessau-Roßlau erhalten hatte, musste Sanofi Pasteur einspringen. Der Typhus-Impfstoff Vivotif wurde nicht eingestellt, sondern ging Ende Juli zusammen mit dem Werk in der Nähe von Bern an den US-Impfstoffhersteller PaxVax.

Baxter hat im Juli zwei seiner Impfstoffe für 635 Millionen Dollar an Pfizer verkauft: NeisVac-C gegen Meningokokken C und FSME Immun gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis. Auch die Impfstoff-Produktionsstätte im österreichischen Orth ging an Pfizer.

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